In der EU geht der Roggen zur Neige
(lid) – In der Europäischen Union könnte demnächst der Roggen knapp werden. Die Bestände in den Interventionslagern sind in den letzten fünf Jahren von mehr als fünf Millionen Tonnen auf zuletzt noch knapp 0,5 Millionen Tonnen geschrumpft, weil die Produktion nicht mehr mit der Nachfrage mithalten könne, schreibt die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle ZMP. Hinzu kommen einige hunderttausend Tonnen im privaten Landhandel, die aber ebenfalls schnell aufgebraucht sein dürften, sollte 2007 keine überdurchschnittliche Roggenernte eingefahren werden. Massgeblich für die sich anbahnende Knappheit war einerseits die Abschaffung der Roggenintervention zum Wirtschaftsjahr 2004/05, was manche Landwirte zum Ausstieg aus der Roggenerzeugung veranlasste. Gleichzeitig nahm der Verbrauch von Roggen für die Bioethanolproduktion immer stärker zu. In seiner letzten Ernteprognose schätzte das amerikanische Landwirtschaftsministerium für 2006/07 eine EU-Roggenproduktion von 6,67 Millionen Tonnen, wobei sich der Anbau auf Deutschland und Polen konzentriert. Dem steht ein Verbrauch von voraussichtlich 7,40 Millionen Tonnen gegenüber.