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Mischfutterwirtschaft warnt vor negativen Folgen der Bioenergieeuphorie

Hannover / Bonn (aho/lme) – Vor einer Schwächung des Veredelungsstandortes Deutschland durch eine einseitige Förderpolitik und dadurch bedingte Verlagerungen landwirtschaftlicher Investitionen in den Bioenergiesektor, warnte heute in Hannover der Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung, Ulrich Niemann. Generell stehe er der energetischen Verwertung von pflanzlichen Rohstoffen, die weder für die menschliche noch für die tierische Ernährung geeignet seien, sehr positiv gegenüber. „Wenn jedoch durch staatliche Prämien dem Futtermittel- und Nahrungsmittelsektor Rohstoffe entzogen werden und der Tierhaltung dadurch höhere Kosten entstehen, habe ich damit ein Problem“, sagte Niemann.

Der DVT-Präsident eröffnete heute vor über 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Behörden, Organisationen und Verbänden die Jahrestagung des Verbandes, die unter dem Motto „Die Zukunft gestalten: Strategien für die Mischfutterwirtschaft“ stand. Ein Thema war dabei die Veränderung der Rohstoffmärkte und die Entwicklung des Bioenergiesektors. Die Mischfutterbranche erhalte aus der Bioenergieerzeugung zwar neue Rohstoffe, wie beispielsweise Getreideschlempe oder heimische Ölschrote, was die Wirtschaft begrüße. Andererseits sehe er jedoch die Gefahr der zunehmenden Konkurrenz um Flächen und bewährte Rohstoffe zwischen Tierhaltern und dem Bioenergiesektor. „Mit großer Sorge sehen wir, dass gerade in viehstarken Regionen mehr und mehr Mais für Biogasanlagen angebaut wird“, sagte Niemann.

Allein im Jahr 2006 hätte sich die Anbaufläche für Mais für die Biogasnutzung gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, was gerade in diesem schlechten Erntejahr in manchen Regionen bereits zu einer spürbaren Verknappung des Futtermaises führen würde.

„Bei aller verständlicher Euphorie in der Landwirtschaft und in der Politik für die Förderung der nachwachsenden Rohstoffe, ist es Zeit, die derzeitige Bioenergiepolitik auf ihre Konsequenzen für andere Betriebszweige und im Hinblick auf ihre gesamtwirtschaftliche Nachhaltigkeit neu zu bewerten“, forderte der DVT-Präsident. Im Extremfall würde Deutschland sonst in Zukunft nicht nur Futtermittel, sondern auch Lebensmittel tierischen Ursprungs importieren, während die heimische Landwirtschaft den Energiesektor bediene. Dies könne wohl kaum im Sinne der nationalen Politik sein.

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