Deutsche Bio-Betriebe zehren vom Eigenkapital
(lid) – Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen werden in Deutschland mittelfristig zwei Drittel der Bio-Betriebe vom Markt verschwinden. Das sagte der Unternehmer Günther Fielmann auf einem Ökologietag an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Fielmann bewirtschaftet in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zwei Betriebe nach biologischen Richtlinien. Fielmann erzielt mit seiner Landwirtschaft nur eine Verzinsung von knapp 1,5 Prozent auf das eingesetzte Kapital. Er verglich dieses Resultat mit seinem Unternehmen Fielmann AG, eines der bedeutenden Unternehmen in der Augenoptik: Dieses Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr eine Kapitalverzinsung von 27,5 Prozent vor Steuern und damit mehr als das achtzehnfache der Landwirtschaft, zitiert die Agrarzeitung „Ernährungsdienst“ Fielmann. Im Rahmen des Projektes Hof Ritzerau initiierte der Unternehmer eine Effizienzanalyse für biologisch wirtschaftende Betriebe. Das ernüchternde Ergebnis: Die Mehrheit der Betriebe zehrte im Beobachtungszeitraum vom Eigenkapital, lebte also von der Substanz. Besonders bei den Marktfruchtbetrieben würden nur 25 Prozent der untersuchten Biohöfe ein positives Ergebnis aufweisen.