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Widerspruch: Greenpeace Gutachten ist unseriös und hat falsche Datengrundlage

Saarbrücken (lme) – „Das Gutachten der Umweltorganisation Greenpeace zur Bewertung der Lebensmittelüberwachung in Deutschland zur Pestizidbelastung in pflanzlichen Lebensmitteln verdient nicht diesen Namen, denn die Bewertungen sind sachlich unzutreffend und die angewandten Parameter und Fallzahlen falsch. Insgesamt ist die Darstellung unseriös“, so der saarländische Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Josef Hecken.

Die Lebensmittelkontrolleure schützen die Verbraucher kaum vor pestizidbelasteten Nahrungsmitteln. Zu diesem Fazit kam die Umweltorganisation Greenpeace in ihrer jüngsten Studie „Pestizide außer Kontrolle“, die kürzlich in Berlin vorgestellt wurde. „Obst und Gemüse enthalten Jahr für Jahr mehr Pestizid-Rückstände“, sagte der Chemieexperte von Greenpeace, Manfred Krautter. „Politiker und Behörden müssen diesen schleichenden Lebensmittelskandal endlich bekämpfen.“ Greenpeace forderte intensivere Kontrollen durch die Behörden, bessere Personal- und Laborausstattung sowie wirksame Strafen für Lebensmittelhersteller und -händler, die Obst und Gemüse mit hoher Giftbelastung verkaufen.

Dem widerspricht Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Josef Hecken. Sowohl bei der Kontrolldichte, als auch bei der Probenahme und der Aufdeckungsquote sowie der Verbraucherinformation ist das Saarland vorbildlich. Bedenklich an der Studie sei vor allem, dass die moderne und leistungsstarke Analytik im Saarland überhaupt nicht bewertet wurde. Schon dies belege, dass hier nicht ordentlich von den Gutachtern gearbeitet wurde. Auch wird verschwiegen, dass die seit 2002 eingestellten Jahresberichte als „gut“ angesehen werden, heißt es in einer Presseinformation des Ministeriums.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat für das Jahr 2004 – das Vergleichsjahr der Studie – eine überdurchschnittliche Kontrolldichte bescheinigt: während im Bundesdurchschnitt nur 58 Prozent der Betriebe kontrolliert und bei 12 Prozent der Betrieben Beanstandungen festgestellt wurden, lag die Kontrolldichte im Saarland bei 64,4 Prozent und die Beanstandungsquote bei 13,8 Prozent.

„Die Bewertung von Greenpeace beruht auf falschen Zahlen, denn die Zahl der Betriebe wurde ebenso falsch angegeben wie die Zahl der Kontrollen: „Bei uns haben 13.135 Kontrollbesuche in 8.394 Betrieben stattgefunden. Besonders sensible Betriebe wurde mehrfach aufgesucht, auch dort, wo es bei den Erstbesuchen gravierende Verstöße zu beanstanden gab, wurden Nachbesuche durchgeführt“ so Hecken.

Auf diese Quote sind wir stolz, denn es ist ganz wichtig, dass die Betriebe auch tatsächlich damit rechnen müssen, regelmäßig kontrolliert zu werden, damit sich im Alltag keine Fahrlässigkeiten einschleichen oder gar Vorschriften bewusst missachtet werden, die zwar Produktionskosten senken können, aber die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schädigen geeignet sind.“, betont Minister Josef Hecken.Bei 1.801 der 8.394 kontrollierten Betriebe wurden Verstöße registriert, die zu formellen Maßnahmen wie z. B. behördlichen Anordnungen geführt haben.Der Schwerpunkt der Beanstandungen lag bei allgemeinen Hygienemängeln und bei Verstößen gegen die Lebensmittelkennzeichnungs- und Aufmachungsbestimmungen. Auch diese Resultate bilden die bundesweiten Ergebnisse im Wesentlichen ab.

„Wir werden auch weiterhin auf hohem Niveau Betriebskontrollen durchführen und insbesondere in Risikobereichen sowie bei auffällig gewordenen Betrieben regelmäßig in den Geschäftsräumen präsent sein, um zu dokumentieren, dass wir es ernst meinen, wenn wir von Kontrollen reden. Auch wenn erfreulich ist, dass relativ wenig schwere Qualitätsmängel mit der Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen zu Tage getreten sind, so belegen die bundesweiten Ergebnisse ebenso wie die saarländischen, dass Qualität und Sicherheit für den Verbraucher nur durch ständige Ãœberprüfungen verbessert werden können. Deshalb werden wir in Zukunft den bewährten Weg der Kontrollen nach dem Nationalen Kontrollplan sowie die Durchführung zusätzlicher saisonaler Schwerpunktaktionen konsequent weiter verfolgen, um die Menschen vor gesundheitlichen Gefahren oder falsch gekennzeichneten Produkten und damit vor Irreführung zu schützen.“, kündigte Minister Hecken an.

Die Landesregierung hat nach Angaben aus dem Ministerium seit der Regierungsübernahme im Jahr 1999 den Verbraucherschutz im Land wesentlich verbessert. Neben der Verbesserung der Ausstattung und der Messtechnik wird ein neuer Standort zur weiteren Verbesserung des Verbraucherschutzes beitragen. Dafür hat das Land rund 25 Mio. Euro investiert“, informiert der Minister.

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