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Pflanzenschutzmittel: Grenzwertüberschreitung nicht immer gesundheitsgefährdend

(aid) – Die Ãœberschreitung eines Grenzwertes muss nicht mit einem Gesundheitsrisiko verbunden sein, stellte Prof. Dr. Manfred Edelhäuser, Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum, Stuttgart, auf dem 19. deutschen Lebensmittelrechtstag in Wiesbaden fest. Im Fall von Pestiziden und Tierarzneimitteln orientieren sich die Höchstmengen häufig an der „Guten fachlichen Praxis“ und liegen damit deutlich unter dem Wert, der gesundheitlich bedenklich wäre. Auch die Grenzwerte für Pestizide in der Trinkwasserverordnung seien weit weg von gesundheitlichen Gefährdungen. Es handele sich um Vorsorgewerte, die festgelegt wurden unter der Vorgabe, dass die Analytik eine Menge von 0,1 Milligramm Pflanzenschutzmittel pro Liter nicht mehr nachweisen kann. Wolle man Grenzwertüberschreitungen fachlich richtig beurteilen, so müsse man berücksichtigen, auf welcher Grundlage die Grenzwerte festgesetzt wurden, forderte Edelhäuser. Einen großen Einfluss auf die Ergebnisse von Laboruntersuchungen habe auch die Probennahme: Befinden sich in einer Charge von 25 Tonnen Erdnüssen gut 5.000 kontaminierte Kerne, dann enthält eine Laborprobe nur noch 5 kontaminierte Erdnusspartikel. Diese Probe wiederum muss Aufschluss über die Gesamtheit geben. Bei heterogen zusammengesetzten Proben hängen 75 bis 90 Prozent des Analysenfehlers von der Art der Probennahme ab, so seine Einschätzung. Durch die Fortschritte in der Analytik hat sich die Zahl der gefundenen Pestizid-Wirkstoffe zwischen 1994 und 2004 mehr als verdreifacht, berichtete Edelhäuser. So beruhen 42 Prozent aller Pestizidrückstände und 68 Prozent aller Höchstmengenüberschreitungen, die im Jahr 2005 im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart nachgewiesen wurden, allein auf der Anwendung neuer Analysemethoden. Weitere Quantensprünge in der Analytik würden allerdings nicht mehr dazu führen, dass noch deutlich mehr Pestizide gefunden werden. Die größte Herausforderung liege in der sachverständigen Bewertung der Messergebnisse. Offensichtlich gilt das auch für die Berichterstattung. Fragt man die Deutschen, welche Lebensmittelrisiken sie besonders fürchten, dann sind es vor allem die Rückstände von Pflanzenschutzmittelrückständen, zitierte Dr. Gudrun Gallhoff, EU-Kommission, auf dem deutschen Lebensmittelrechtstag die Ergebnisse einer neuen Eurobarometer-Erhebung.

aid, Gesa Maschkowski

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