Argentinien drosselt Fleischexporte zur Inflationsbekämpfung
(lid) – Der argentinische Präsident Nestor Kirchner hat eine drastische Drosselung der Rindfleisch-Exporte seines Landes angeordnet. Damit soll die steigende Inflation bekämpft werden. Sein Land sei an keinen Exporten interessiert, die auf Kosten der Versorgung der Argentinier gehen, sagte er gemäss dem österreichischen Agrarpressedienst AIZ auf einer Kundgebung vom 8. März. Die Ausfuhren des fünftgrößten Fleischproduzenten der Welt würden für 180 Tage eingestellt, teilte Wirtschaftsministerin Felisa Miceli anschließend bei einer Pressekonferenz mit. Zugleich wurden die Exportsteuern von 5 auf 15 Prozent angehoben. Die Fleischpreise in Argentinien waren seit Jahresbeginn um mehr als 27 Prozent gestiegen, weil die Nachfrage aus dem Ausland bei unveränderter Produktion stark angezogen hatte. Kirchner hatte im vergangenen Jahr bereits mit einer hohen Inflationsrate von mehr als 12 Prozent zu kämpfen, die seiner grossen Popularität schadete. Ausgenommen vom Exportverbot sind laut AIZ die qualitativ sehr hochwertigen Rindfleisch-Exporte der so genannten Hilton Quote in die Europäische Union und Lieferungen, für die bereits bindende vertragliche Verpflichtungen eingegangen worden seien, sagte Miceli. Die EU importierte im Januar 2.867 Tonnen der Hilton Quote.