(lid) Russland hat im Juli 2005 rund 1,8 Mio. t Getreide exportiert. Dieses vorläufige Ergebnis sei für den ersten Monat des Wirtschaftsjahres ein absoluter Rekord: Der bisherige Höhepunkt wurde im Juli 2002 mit etwa 750.000 t erreicht. Das letztjährige Ausfuhrniveau wird um das Dreifache übertroffen. Dies meldet der österreichische Agrarpressedienst AIZ, gestützt auf das Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökologie Sovecon. Auch für August prognostizieren Sovecon-Experten rege Getreideausfuhren von bis zu 1,5 Mio. t. Der Boom sei auf die derzeit sehr günstige Konjunktur für die russischen Exporteure zurückzuführen, weil sie Getreide am Weltmarkt zu niedrigeren Preisen anbieten könnten. Außerdem seien die Konkurrenten aus der EU und der Ukraine noch nicht richtig ins Geschäft eingestiegen, während in den bedeutendenden russischen Anbauregionen die Ernte von Wintergetreide in dieser Saison früher abgeschlossen worden sei als üblich. Ferner gehöre Russland zu einigen wenigen Ländern, denen in diesem Jahr Gerste für den Export zur Verfügung stehe. Allerdings könnten sich die Voraussetzungen für die russischen Getreideausfuhren demnächst verschlechtern: Die Wettbewerbsfähigkeit an den internationalen Märkten würde nämlich unter anderem durch ab August angekündigte relativ hohe Ankaufspreise beeinträchtigt werden.