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Rindfleisch spielt in Deutschland nur eine Nebenrolle

L P D – Nach der BSE-Krise und dem fast völligen Zusammenbruch des Rindfleischmarktes haben die Bundesbürger wieder Vertrauen in das Rindfleisch gewonnen und ihren Verbrauch nahezu auf das Niveau wie vor dem BSE-Schock gesteigert. Dennoch bildeten sie im vergangenen Jahr mit nur 12,7 kg pro Kopf das Schlusslicht unter den alten EU-Ländern. Deutlich mehr Rind- und Kalbfleisch wurde in Dänemark konsumiert, dort langte der Verbrauch mit 29,2 kg für den Spitzenplatz. Die Franzosen verbrauchten mit 27,7 kg pro Kopf nur unbedeutend weniger als die Dänen. Fast doppelt soviel Rindfleisch wie in Deutschland wurde mit 21 kg in Slowenien verbraucht, das damit bei den Betrittsländern an der Spitze liegt und sich noch vor Großbritannien platziert, wo 20,3 kg pro Kopf verbraucht wurden. Ãœber 20 kg pro Kopf lag der Rindfleischverbrauch ebenso in Schweden, Italien und Irland, die Niederlande lagen mit 19,4 kg knapp darunter. Auch in Litauen wurde mit 18 kg pro Kopf mehr Rindfleisch verbraucht als in Deutschland, lediglich die übrigen EU-Beitrittsländer unterboten den Verbrauch in Deutschland. Extrem niedrig war der Verbrauch in zwei Ländern mit traditionell hoher Wertschätzung für Schweinefleisch: Die Polen brachten es lediglich auf 4,7 kg pro Kopf, und Ungarn war mit 4,3 kg Schlusslicht.

Auch die Deutschen bevorzugen Schweinefleisch: Im vergangenen Jahr wurden immerhin 54,9 kg pro Kopf verbraucht. Trotz des EU-weit höchsten Rindfleischverbrauchs übertreffen die Dänen auch beim Schweinfleisch die Deutschen, mit 56,7 kg pro Kopf lagen sie im Jahr 2003 nach den Spaniern mit 70,0 kg auf Platz zwei der EU-Statistik. Gleichwohl lag der Rindfleischverbrauch in Deutschland vor dem BSE-Schock deutlich höher und hätte für einen Platz im Mittelfeld gereicht. So wurden hier zu Lande beispielsweise 1989 noch 22,8 kg Rind- und Kalbfleisch verbraucht. Allerdings war der Verbrauch bis zum Jahr 2000 auf nur noch 14 kg pro Kopf gesunken. 2001 gab es dann einen Einschnitt, als nach BSE der Verbrauch auf 9,9 kg wegbrach und die gesamte Rindfleischbranche ins Schlingern brachte. Dank vieler vertrauensbildender Maßnahmen der Erzeuger stieg der Verbrauch jüngst aber wieder an.

Im Gegenzug ist die Erzeugung von Rindfleisch erheblich zurück gegangen und dürfte nach der Entkopplung der Prämien von der Produktion weiter sinken. Trotz des geringeren Bedarfs konnten so die nach BSE angehäuften Lagerbestände vollständig abgebaut werden, gleichzeitig laufen die Exporte nach Osteuropa gut. Mittlerweile sind die heimischen Märkte eher knapp versorgt, und die Erlöse der Erzeuger haben sich deutlich nach oben bewegt auf ein Niveau wie vor der BSE-Krise. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern.

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Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.