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Immer weniger Käfigeier auf dem Tisch

L P D – Woher das Frühstücksei kommt, ist vielen Bürgern nicht mehr egal. Und das Käfigei wird dabei immer öfter verschmäht. Nur 45 Prozent der von Endverbrauchern gekauften Eier stammten 2004 aus der Käfighaltung. Damit haben die Käfigeier zwar immer noch den größten Anteil an den Frühstückseiern, mehr als die Hälfte der Eier stammt aber aus alternativen Haltungsformen oder wird lose direkt vom Hof oder auf dem Wochenmarkt und damit ungekennzeichnet verkauft. Aus Freilandhaltung kommt jedes fünfte Ei, das hier zu Lande verzehrt wird. Dagegen bringt es die Bodenhaltung lediglich auf 12 Prozent der im Haushalt verbrauchten Eier, Öko-Eier sind sogar nur mit fünf Prozent am Konsum beteiligt. Wo das Ei gelegt wurde, weist oft schon die Verpackung aus. Sicherheit gibt aber der Stempel auf jedem Ei, der mit Ziffern von 0 bis 3 eindeutig die Herkunft aus Öko, Freiland, Boden- oder Käfighaltung dokumentiert.

Diese Zahlen spiegeln aber nur die halbe Wahrheit wider. Denn nur jedes dritte Ei, das in Deutschland konsumiert wird, kommt als frisches Ei auf den Tisch. Vom gesamten Pro-Kopf-Verbrauch in Höhe von ungefähr 210 Stück pro Jahr sind immerhin ungefähr 140 Stück bereits verarbeitet und stecken in Nudeln, Fertiggerichten und Gebäck. Aber auch in vielen Kosmetikprodukten werden Eier verwendet, die allerdings im Pro-Kopf-Verbrauch nicht mitgezählt sind. Bei der industriellen Weiterverarbeitung zählen Herkunft und Haltungsform nicht mehr. Hier wird eingesetzt, was am billigsten ist, und das sind die Käfigeier. Deshalb ist in Deutschland die Käfighaltung nach wie vor die dominierende Haltungsform, aus der immerhin gut 80 Prozent aller Eier kommen. Wegen des großen Preiswettbewerbs in der verarbeitenden Industrie ist auch nicht zu erwarten, dass der Einsatz von Käfigeiern für diese Zwecke nach dem vorgezogenen Verbot der Käfighaltung in Deutschland wesentlich zu Gunsten von Freilandeiern zurück gehen wird. Vielmehr gehen Fachleute davon aus, dass der Anteil von billigen Importen aus Drittländern – weiterhin aus Käfighaltung – zunehmen wird.

Als Eierproduzent spielt Niedersachsen die wichtigste Rolle in Deutschland, mehr als jedes dritte Ei wird zwischen Ems und Elbe gelegt. Von insgesamt 32,3 Millionen Legehennen in Deutschland standen im Jahr 2003 allein 11,6 Millionen in Niedersachsen. Mit weitem Abstand folgen Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen mit jeweils gut drei Millionen Legehennen. Aus eigener Erzeugung kann Deutschland seinen Bedarf nur zu 70 Prozent decken und ist in großem Umfang auf Importe angewiesen. Die Lücke dürfte nach Expertenmeinung in den nächsten Jahren noch größer werden, wenn das Käfigverbot wirksam wird. Viele, und gerade kleinere Hennenhalter, wollen dann nämlich nicht mehr mit großem Kapitalaufwand auf alternative Haltungen umstellen, sondern aussteigen.

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