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Auch im Saarland Pizzaschinken beanstandet

Saarbrücken (lme) – „Auch auf im Saarland verkaufter Pizza befinden sich oftmals minderwertige Schinkenimitate. Dies hat eine umfassende Beprobung von Pizzen in den vergangenen beiden Jahren ergeben. Eine gesundheitliche Gefährdung hat aber zu keinem Zeitpunkt bestanden“, so Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Josef Hecken. Damit bestätigt sich auch im Saarland die bundesweit festgestellte Verwendung von billigen Schinkenimitaten.

In den Jahren 2003 und 2004 wurden insgesamt 31 Kochschinkenproben untersucht, bei 21 davon handelte es sich um sog. „Pizzaschinken“, die in Restaurants, Pizzerien oder dem Großhandel erhoben worden waren. Alle diese Proben wurden beanstandet. Wie Minister Hecken ausführte, handelte es sich in der überwiegenden Anzahl der Fälle um rosafarbene, gegarte Erzeugnisse aus einer fein zerkleinerten, schnittfesten Grundmasse mit Muskelfleisch- und Speckstückchen, die sowohl geruchlich, wie auch geweblich kaum Ähnlichkeit mit einem Schinken hatten. Die Mehrzahl dieser Produkte wies einen Fleischanteil von nur 50 bis 55 Prozent auf. Daneben wurden Stärkegehalte bis zu 15 Prozent gemessen. In einigen Fällen war auch Soja-, Milch- und Molkeneiweiß mit verwendet worden.

Nach Auffassung von Gesundheitsminister Hecken verstehe man unter „Schinken“, auch in Wortverbindungen (z.B. Vorderschinken), nach allgemeiner Verkehrsauffassung Kochpökelwaren gehobener Qualität aus gewachsenem Fleisch. „Der Fleischanteil muss dabei 95-100 Prozent betragen. Die Verwendung von Milch- und Molkeneiweiß ist nach der Fleischverordnung bei Kochschinken nicht zulässig. Auch bei der Kenntlichmachung der Zusatzstoffe wurden die gesetzlichen Bestimmungen grob außer Acht gelassen“. Seit einigen Jahren seien auf dem deutschen Markt Schinken- und Vorderschinkenimitate unter der Verkehrsbezeichnung „Schinken, Vorderschinken, Formfleischvorderschinken, Pizzaschinken“ erhältlich. Diese Schinken- bzw. Vorderschinkenimitate kommen überwiegend aus EU-Mitgliedstaaten wie Belgien, Holland und Dänemark, vereinzelt auch aus Spanien oder Italien und werden seit einiger Zeit auch in Deutschland produziert. Sie werden im Inland vor allem an Gaststätten verkauft und dort in Pizza und Nudelgerichten verarbeitet. „Der Verbraucher, der diese Produkte auf der Speisekarte oder der Umverpackung wiederfindet, wird über die Qualität des Produkts getäuscht, denn er hat keine Vorstellung, welch minderwertige Rohstoffe für diese Speisen verwendet wurden“, so Hecken.

„Es kann nicht angehen, dass ein Erzeugnis mit einem Fleischanteil von 41 %, das weder in Geruch und Geschmack noch in seiner geweblichen Struktur an einen Kochschinken erinnert und im übrigen nicht einmal die Anforderungen an eine Brühwurst der einfachsten Qualität erfüllt, eine Bezeichnung tragen darf, die den Begriff „Vorderschinken“ enthält“.

Von den Herstellern werden die Schinkenimitate oft mit italienischen Begriffen wie „spalla cotta“ oder „nach italienischer Art“ versehen. Wenn sich diese Praxis fortsetzt, besteht die Gefahr, dass italienische Bezeichnungen künftig gleichgesetzt werden mit besonders schlechter Qualität. Das Gesundheitsministerium hat daher das Italienische Institut für Außenhandel von dieser Entwicklung in Kenntnis gesetzt. „Die italienische Kochkunst darf nicht durch profitgierige Hersteller schlecht gemacht werden“.

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