Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

BfR: Salmonellen im Schweinefleisch – nach wie vor ein Risiko

Berlin (aho/lme) – Im Januar des Jahres 2005 sind in Deutschland gehäuft menschliche Erkrankungen durch den seltenen Salmonellentyp Salmonella Bovismorbificans aufgetreten. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass rohes Schweinefleisch die Ursache ist. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erneut, auf den Verzehr von rohem Schweinefleisch zu verzichten.

Wie das Robert-Koch-Insitut (RKI) in Berlin mitteilt, wurde im laufenden Berichtsjahr 2005 S. Bovismorbificans bisher – Stand 31.1. – in Stuhlproben von 140 Personen nachgewiesen (im Vergleichzeitraum 2004: 1 Fall). Die betroffenen Personen stammen vor allem aus den nördlichen bzw. westlichen Bundesländern: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Das Altersspektrum der erkrankten Personen reicht von 1-90 Jahren, Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Bei den Tieren selber, d.h. den Schweinen oder auch bei Geflügel, bleibt die Infektion laut Mitteilung der BfR in aller Regel unentdeckt, da die Tiere keine Krankheitserscheinungen zeigen. Im Rahmen des seit 2001 geltenden Infektionsschutzgesetzes werden ausgewählte Infektionserkrankungen des Menschen an das Robert Koch-Institut in Berlin gemeldet. Dort werden dann auch Häufungen der Infektionen, insbesondere durch seltene Salmonellentypen, erkannt. Im Jahr 2004 wurden insgesamt etwa 60.000 Fälle erfasst. Damit ist die Salmonellose in Deutschland die häufigste durch Lebensmittel übertragene bakterielle Infektionskrankheit. Viele Erkrankungen werden nicht erkannt; die Dunkelziffer ist hoch. Eine große Herausforderung an die Wissenschaft, denn es gilt, auch diese Infektionskrankheit weiter zurückzudrängen.

Weltkongress

Anlässlich des 5. Weltkongresses für Lebensmittelinfektionen und -intoxikationen, der vom 11. bis 16. Juni 2004 im BfR in Berlin stattfand, wurde auch die weltweite Bedeutung der Salmonelloseinfektionen bestätigt. Wissenschaftler in vielen Ländern beschäftigen sich deshalb mit der Aufklärung der Ursachen, der Typisierung der Bakterien und nicht zuletzt mit ihrer Bekämpfung.

Sauberkeit und Hygiene

Lebensmittelherstellung, Lebensmittellagerung und Lebensmittelzubereitung sind sensible Bereiche, deren Risiken in den letzten Jahren durch immer effektivere Hygienestandards deutlich gesenkt werden konnten. Dennoch darf dies nicht dazu führen, dass die Aufmerksamkeit und Sorgfalt im Umgang mit den Lebensmitteln nachlassen. Jeder Verbraucher kann beim Umgang mit Lebensmitteln zu seiner eigenen Sicherheit beitragen, mahnt das BfR.

Das BfR weist darauf hin, dass beim Umgang mit Lebensmitteln generell auf strikte Sauberkeit und Hygiene zu achten ist und dass folgende Maßnahmen besondere Beachtung finden sollten:

° auf den Verzehr von rohem Fleisch, insbesondere rohem Schweinefleisch, wie Mett, Hackepeter, frische Bratwurst und Hack verzichten,

° Fleisch, Hackfleisch und frische Bratwurst beim Kochen, Braten und Grillen völlig durcherhitzen,

° Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, nicht zu lange ausserhalb des Kühlschranks lagern,

° Kühlschranktemperatur auf unter 7 °C einstellen, bei empfindlichen Lebensmitteln (z. B. rohes Fleisch, Fischprodukte) unter 4 °C,

° empfindliche Lebensmittel möglichst bald verzehren,

° beim Umgang mit Lebensmitteln auf die persönliche Hygiene achten,

° rohe Lebensmittel tierischer Herkunft und Rohkost (Salat etc.) getrennt von verzehrsfertigen Produkten halten,

° Küchengeräte (Messer, Schneidbretter, Arbeitsplatte etc.) nach jedem Arbeitsgang gründlich reinigen und auf allgemeine Sauberkeit in der Küche achten (Reinigungsmittel, Reinigungsgeräte, Spültücher, Küchentücher, Spülbürsten etc.).

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.