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Ziegen: Die Kuh des kleinen Mannes erlebt neuen Aufwind

L P D – Die Kuh des kleinen Mannes – in den Nachkriegsjahren graste in fast jedem Hinterhof eine Ziege, um die Familien mit Milch und Fleisch zu versorgen. In den 70er Jahren wurde die Ziegenhaltung dann so unbedeutend, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium seit 1976 keine amtlichen Zählungen mehr anordnete. Mittlerweile ist die Zahl der Ziegen nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes bundesweit wieder auf schätzungsweise 125.000 bis 160.000 Tiere angestiegen. In Niedersachsen sind rund 700 Ziegenhalter mit durchschnittlich zehn Ziegen je Halter bei den Veterinärämtern registriert, die tatsächliche Zahl wird allerdings als weitaus höher eingeschätzt. In Bundesländern wie Sachsen und Thüringen, in denen Molkereien die Ziegenmilch aufbereiten, sind Bestandesgrößen von 700 bis 1.000 Tieren keine Seltenheit.

Die größeren Melkbetriebe in Niedersachsen kommen immerhin auf 100 Ziegen. Sie müssen die Milch allerdings auch auf dem eigenen Erzeugerbetrieb zu Käse verarbeiten und meist selbst vermarkten. Bei einer durchschnittlichen Milchleistung von 800 kg je Ziege und Jahr erzeugt so ein Betrieb rund acht t Schnittkäse jährlich. Bei Verkaufsportionen von 250 g in der Direktvermarktung stellt der Absatz daher erhebliche Anforderungen an die unternehmerischen Fähigkeiten des Betriebsleiters. Kreativität ist gefragt, denn direkt ab Hof oder Wochenmarkt müssen jährlich rund 32.000 Kunden bedient werden. Eine Alternative stellt die Vermarktung der Ziegenmilchprodukte über Wiederverkäufer wie Naturkostgeschäfte dar. Der Absatz über den Großhandel scheidet aufgrund des zu niedrigen Preises allerdings meist aus.

Dafür legen die Direktvermarkter aber auch großen Wert auf vielseitige Verarbeitung der gesunden Milch. Neben dem beliebten Ziegenfrischkäse mit Kräutern bieten viele Landwirte auch verschiedene Sorten Weich- und Schnittkäse, unter anderem mit Rucola oder Walnüssen an. Neue kreative Produktideen sind Ziegenjoghurt, Ziegenbutter und Cremeliköre wie der „Mecker-Mokka“. Sie kitzeln die Geschmacksnerven der Verbraucher und bieten eine leckere Alternative für Allergiker. Denn das Eiweiß der Ziegenmilch ist anders zusammengesetzt, als das der Kuhmilch. Daher sind Ziegenprodukte auch für Menschen besonders wertvoll, die an Neurodermitis leiden. Informationen zur Ziegenhaltung gibt Dirk Wahl vom Landesverband niedersächsischer Ziegenzüchter unter Telefon (0511) 3665-1484.

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Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.