Gänsebraten bleibt im Preis stabil
L P D – Am 11. November ist Martinstag – vielerorts immer noch ein fester Termin für den ersten Gänseschmaus im Jahr. Ebenso wie in den Vorjahren ist der Gänsebraten auch in 2004 im Preis stabil geblieben. Für eine frische bratfertige Gans direkt vom Erzeuger muss ein Preis von 7,50 bis 9,50 ¤ pro kg Schlachtgewicht einkalkuliert werden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Flugenten sind mit 6,50 bis 8,50 ¤/kg etwas billiger, und Pekingenten sind schon für 4,50 bis 6,00 ¤/kg beim Bauern zu haben. Jungmasthähnchen und Puten, die allerdings das ganze Jahr über angeboten werden, liegen im Preis noch etwas darunter.
Verbraucher, die Wert auf Frische und Qualität legen, bedienen sich zumeist direkt bei den Bauern der Region, wo die Gänse meist auf hofnahen Weiden gehalten werden und ausreichend Bewegung haben. Das Körnerfutter, mit dem die Gänse in Niedersachsen versorgt werden, ist ein wichtiges Kriterium für beste Qualität. Außerdem gehört das trockene Rupfen und die schonende Schlachtung dazu. Viele regionale Erzeuger bieten den Kunden sogar die Verfolgbarkeit der Wachstumsschritte „ihrer“ Gans per Internet an. So kann der Festtagsschmaus quasi schon Jahre im Voraus bestellt werden. Allerdings können die heimischen Anbieter den Bedarf nicht vollständig decken. Polen, Ungarn und andere EU-Beitrittsländer schließen die Lücke. In Niedersachsen wurden in 2003 ca. 102.700 Gänse von 1.167 Haltern erzeugt. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Gänsefleisch liegt in Deutschland bei ca. 400 Gramm (g).
Der Martinstag hat eine lange Tradition. 371 n.Chr. wurde der Sage nach Martin gegen seinen Willen zum Bischof von Tours gewählt. Er versteckte sich zum Schutz vor seiner Ernennung in einem Schuppen, wurde jedoch von einer Schar Gänse verraten. Zur Strafe, so die Legende, müssen immer noch jedes Jahr zu dieser Zeit die Gänse von den Bauernhöfen weichen und enden als sogenannte Martinsgans im Festtagsbraten.