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Schweinefreilandhaltung: Erhöhtes Risiko für Toxoplasmose

Lelystad / Maastricht / Bilthoven (aho) – Im Freiland wühlende Schweine sind ein durchaus schönes Bild. Der Betrachter ist begeistert. Niederländische Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen machen jetzt in einer Fachzeitschrift auf Nachteile der Freilandhaltung von Schweinen aufmerksam. Offensichtlich bietet diese insbesondere im Ökolandbau bevorzugte Haltungsform dem Parasiten „Toxoplasma gondii“ geeignete Bedingungen für die Verbreitung. Für ihre Studie untersuchten sie Blutproben von Schlachtschweinen aus konventioneller Stallhaltung und alternativer Freilandhaltung auf Antikörper gegen Toxoplasmen. Während bei keinem der 621 Schweinen von 30 konventionell in Ställen gehaltenen Schweinen Antikörper gegen Toxoplasmen gefunden wurden, zeigten 2,9% der Blutproben von im Freiland gemästeten Schweinen eine positiven Befund. Betroffen waren 13 von 33 Alternativhaltungen (39%).

Die Wissenschaftler fordern, Schweine aus Alternativhaltung am Schlachthof gezielt zu beproben und in Freilandhaltungen Maßnahmen zur Verhinderung von Toxoplasma-Infektionen zu ergreifen. Ebenso weisen die Autoren darauf hin, dass der Parasit Toxoplasma gondii die häufigste Ursache für die sogenannte „okuläre Toxoplasmose“ beim Mensch ist. Hierbei kann die Netzhaut erheblich geschädigt werden, so dass der Patient erblindet (1). Andere Autoren machen den Parasiten für bestimmte Formen der Schizophrenie verantwortlich.

Die Tatsache, dass Tiere in Freilandhaltung mit dem Parasiten Toxoplasma gondii infiziert sind, wurde von verschiedenen Untersuchern auch schon für Geflügel (Freilandmasthähnchen) gezeigt.

Kijlstra A, Eissen OA, Cornelissen J, Munniksma K, Eijck I, Kortbeek T. Toxoplasma gondii infection in animal-friendly pig production systems. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2004 Sep;45(9):3165-9.

Die Veröffentlichung steht im Internet als PDF-Dokument zur Verfügung.

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