Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Gen-Maissorten der Linie MON 810 in den EU-Sortenkatalog eingetragen

Brüssel (lme) – Die Europäische Kommission hat heute die Eintragung von 17 Maissorten der Linie MON 810 in den gemeinsamen Sortenkatalog der EU für landwirtschaftliche Pflanzenarten genehmigt. Dem Erbgut wurde ein Gen hinzugefügt, welches das sogenannte Bt-Toxin codiert, welches ursprünglich aus dem Bodenbakterium „Bacillus thuringiensis stammt. Der Bacillus thuringiensis (Bt) bildet ein für Fraßinsekten giftiges Kristallprotein (Bt-Toxin) und wird in Form des ganzen Bakteriums als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel auch im ökologischen Landbau eingesetzt. Das wirksame Protein wird von den Bt-Bakterien in einer ungiftigen Form gebildet. Erst im Darm bestimmter Fraßinsekten wird es in eine giftige Variante (Delta-Endotoxin) umgewandelt, die den Darm der Insekten zerstört. Der wirtschaftlich bedeutendster Maisschädling in Deutschland ist der Maiszünsler. Die ersten Larven dieses Kleinschmetterlings fressen zuerst an den Maisblättern und bohren sich später in den Stängel oder den Kolben der Maispflanze. Die Fraßschäden der Maiszünzler dienen dann Schimmelpilzen als Eintrittspforte für ihr Wachstum. Bt-Mais ist daher deutlich weniger ( minus 80 – 90 %) mit Schimmelpilzgiften (Fumosinin) belastet als herkömmliche Sorten. Fumonisin ist für Mensch und Tier ausgesprochen giftig und in Europa vermutlich die häufigste Ursache für Vergiftungen durch Futtermittel (1). Insbesondere in der Schweinhaltung kommt es durch Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) immer wieder zu massiven Vergiftungsfällen bei den Tieren. Die insektenresistente Maislinie (MON 810) von Monsanto ist nach den EU-Rechtsvorschriften für gentechnisch veränderten Mais seit 1998 zugelassen. Der gemeinsame Sortenkatalog wird anhand der Kataloge der Mitgliedstaaten zusammengestellt. Sobald eine Saatgutsorte ordnungsgemäß in den Katalog eines Mitgliedstaates aufgenommen ist, wird die Kommission davon unterrichtet und ersucht, die Sorte durch Veröffentlichung im Amtsblatt in den gemeinsamen Katalog aufzunehmen. Nur die in dem gemeinsamen Katalog verzeichneten Saatgutsorten können EU-weit in den Verkehr gebracht werden, alle anderen hingegen nur in dem jeweiligen Mitgliedstaat.

Dazu stellt David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, fest: „Die Eintragung in den gemeinsamen EU-Sortenkatalog ist ein logischer Schritt, da die gemeinschaftlichen Rahmenvorschriften für GVO nunmehr aktualisiert sind. Dieser Mais wurde eingehend darauf untersucht, ob er für Mensch und Umwelt unbedenklich ist. Er wurde in Spanien mehrere Jahre lang angebaut, ohne dass Probleme aufgetreten wären. Er wird deutlich als genetisch veränderter Mais kenntlich gemacht, damit alle Landwirte eine sachkundige Wahl treffen können“.

Mit den Sorten der Linie MON 810 wird zum ersten Mal gentechnisch verändertes Saatgut in den gemeinsamen Katalog aufgenommen. GVO-Sorten können nur aufgenommen werden, wenn sie zuvor geprüft und gemäß den GVO-Rechtsvorschriften (Richtlinie 2001/18/EG) zugelassen worden sind. Mais der Linie MON 810 ist in der EU seit 1998 zugelassen. 17 aus der Maislinie MON 810 stammende Sorten sind in einzelstaatlichen Katalogen verzeichnet: 6 in Frankreich und 11 in Spanien. Gemäß der Richtlinie 2001/18/EG hat Monsanto, der Inhaber der MON-810-Zulassung, einen Überwachungsplan vorgelegt, der von dem Wissenschaftlichen Pflanzenausschuss positiv beurteilt und von den Mitgliedstaaten im Regelungsausschuss genehmigt wurde. Die MON-810-Sorten fallen unter die Kennzeichnungs- und Rückverfolgbarkeitsvorschriften des neuen Rechtsrahmens für GVO.

(1) Munkvold GP et al: Comparison of fumonisin concentrations in kernels of transgenic Bt maize hybrids and nontransgenic hybrids. Plant Disease 1999/83/S.130-138.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.