(lid) – Der europäischen Agrarpolitik stehen ruhigere Zeiten bevor. Nach Jahren anhaltender Reformen müsse das Beschlossene jetzt erst einmal umgesetzt werden. Abgesehen vom Zucker sei kaum mit weiteren Projekten zu rechnen. Dies verkündete gemäss einem Bericht des österreichischen Agrarpressedienste AIZ EU-Agrarkommissar Franz Fischler am 6. September auf dem informellen EU-Agrarministerrat im holländischen Noordwijk. Weil während zehn Jahren mehrere Reformen vorgenommen wurden, werde das Schiff der Gemeinsamen Agrarpolitik künftig in ruhigere Gewässer kommen, prognostizierte der Kommissar. Der neuen EU-Kommission, die am 1. November ihre Arbeit aufnimmt, verbleibe hauptsächlich die schon in die Wege geleitete Reform der Zuckermarktordnung, einmal abgesehen von kleineren Projekten, wie eine Anpassung der Marktordnungen für Obst und Gemüse sowie für Wein. Beim Zucker könnten Verzögerungen auftreten. Mit einem endgültigen Vorschlag der Kommission wird erst zu Beginn des kommenden Jahres gerechnet. Grund sei das noch ausstehende Urteil der WTO im Zuckerstreit der EU mit Brasilien und Australien, erklärte Fischler. Ein weiteres Thema, das in den kommenden Jahren auch die GAP berühre, sei der mögliche Beitritt der Türkei in die EU.