US-Forscher fordern neue Risikobewertung von Nahrungsmitteln
(lid) – Amerikanische Wissenschaftler fordern einen neuen Ansatz zur Risikobewertung von neuartigen Lebensmitteln. Im Mittelpunkt einer Sicherheitsprüfung sollte nicht allein die angewandte Produktionstechnik stehen. Stattdessen sollte den neuen Inhaltsstoffen eines Nahrungsmittels mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das empfiehlt laut einer Meldung des Agrarpressedienstes Agra-Europe (AgE) eine Gruppe von 14 Forschern der Nationalen Akademien in einem Bericht zur Sicherheit gentechnisch veränderter Lebensmittel. Das Gutachten wurde von den Ministerien für Landwirtschaft und für Gesundheit sowie der Lebensmittelbehörde (FDA) und der Umweltschutzbehörde (EPA) in Auftrag gegeben. Die Wissenschaftler stellen darin fest, dass grundsätzlich jeder Eingriff in das Erbgut von Pflanzen und Tieren unerwünschte Auswirkungen auf die daraus hergestellten Lebensmitteln und somit Gesundheitsrisiken nach sich ziehen kann. Die Methode sei dabei zweitrangig. Die gezielte Anwendung der Gentechnik betrachten sie nicht als Gefahr an sich. Vielmehr bewerten sie das Risiko, durch einige traditionelle Verfahren wie den Einsatz von radioaktiver Strahlung oder Chemikalien zur Mutationszüchtung sogar deutlich höher, als durch einen gezielten Gentransfer mittels biotechnologischer Verfahren zwischen eng verwandten Arten. Eine Beurteilung der Nahrungsmittelsicherheit allein aufgrund der Züchtungsmethode sei daher wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen, heisst es weiter.