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Kampagne: Greenpeace verschweigt Forschungsergebnisse

Weihenstephan/Hamburg/ (lme/aho) – Das Forschungszentrum für Milch und Lebensmittel (FML) in Weihenstephan/Bayern hat in einer Stellungnahme die heutige Pressemeldung von Greenpeace vehement zurückgewiesen, wonach das FML zum ersten Mal weltweit gentechnische Verunreinigungen durch Erbgut Roundup Ready Soja und Bt176 Mais in Milchproben nachgewiesen habe. Zwar hätten laut Prof. Heinrich Meyer vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan Milchproben, die vor mehr als drei Jahren von der Hessischen Landesvereinigung für Milch und Milcherzeugnisse zugesandt worden seien, überraschenderweise Spuren manipulierter DNS-Fragmente enthalten. Allerdings seien diese Proben nicht in einer wissenschaftlichen Studie entnommen worden, sondern von einem privaten Auftraggeber an das FML geschickt worden. „Daher bestanden keine genauen Informationen zur Qualität der Probennahme“, heißt es in einer Stellungnahme des FML. „Selbst unter hygienisch einwandfreien Bedingungen“, so das FWL, sei eine solche Verschmutzung „fast unvermeidlich“.

In kontrollierten wissenschaftlichen Studien des Weihenstephaner Forschungsinstitutes mit staubgeschützten Proben konnten nach Verfütterung gentechnisch veränderter Futtermittel weder in Geweben der Kuh noch in Milch Spuren der transgenen Bt-DNA nachgewiesen werden. Dies stelle den aktuellen Forschungsstand dar, teilte Prof. Meyer mit. Diese Ergebnisse wurden in einer Fachzeitschrift publiziert. Diese Ergebnisse werden aber in der Greenpeace-Pressemitteilung nicht erwähnt.

Die Ergebnisse aus den Proben des Bauern seien vor drei Jahren nicht veröffentlicht worden, weil die Rahmenbedingungen auf dem Hof nicht bekannt gewesen seien. „Es ist immer ein Problem, mit Proben von Dritten zu arbeiten – so was kann man nicht nach außen weitergeben“, wird Prof. Meyer in der Presse zitiert.

Auch Experten anderer Forschungseinrichtungen sehen keinen Grund zur Sorge um die Gesundheit der Verbraucher. „Selbst wenn Teile der manipulierten DNS von Gen-Futterpflanzen in die Kuhmilch gelangen sollten, bestünde keine Gefahr für die Verbraucher“, betonte Klaus-Dieter Jany, Leiter des molekularbiologischen Zentrums der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Schon früher sei Erbgut von Futterpflanzen in Kuhmilch entdeckt worden, doch habe es sich dabei um nicht manipulierte DNS gehandelt. „Diese Erbgutstücke waren nur kurzzeitig in den Tieren nachweisbar und so klein, dass sie im menschlichen Genom keine Veränderungen bewirken können“, erklärte Jany im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. In Deutschland verzehre ein Mensch im Tagesdurchschnitt ein bis drei Gramm genetischen Materials. „Wenn fremde DNS das menschliche Erbgut auf diesem Weg verändern würde, hätte man das längst gemerkt.“

Jany vermutet laut SPIEGEL ONLINE, dass die Greenpeace-Meldung im Zusammenhang mit der Kampagne gegen Müllermilch steht. Der Branchenführer verarbeitet Milch von Kühen, die Gen-Futter erhalten haben. Greenpeace fordert den Konzern seit April öffentlich auf, dafür zu sorgen, dass nur Tierfutter ohne Gen-Pflanzen eingesetzt wird. Die Firma verweigert dazu bisher jede Zusage und will eine Unterlassungsklage gegen Greenpeace durch das Kölner Landgericht erreichen. Am Mittwoch wird das Gericht über die Klage entscheiden, berichtet SPIEGEL ONLINE.

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