(lid) – Der biologische Landbau in Deutschland durchlebt derzeit eine schwierige Phase. Vor allem die Situation der Milchmarkt sei alarmierend, die Produzentenpreise für Milch seien in den letzten Monaten stark gesunken, schreibt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Auch in anderen Bereichen wie etwas Bioschweinefleisch oder Biokartoffeln sei die Lage für die Bauern sehr angespannt. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung sei, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. Das Hoch der Jahre 2001 und 2002 habe zusätzliche Betriebe zur Umstellung bewegt. Gleichzeitig sei aber die Vermarktung nicht sichergestellt worden. Weil die Nachfrage nicht in dem Masse gestiegen sei, drücke die Menge auf die Preise. Vor allem Betriebe mit hohen Produktionskosten seien nun die Leidtragenden, heisst es weiter.

Der ABL-Vorsitzende Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf schlägt daher vor, dass die Ökobeiträge künftig an die Arbeitskräfte gekoppelt werden sollen. Die ABL will bei der Vermarktung vermehrt auf die Regionalisierung setzen, da sie sich damit höhere Erlöse verspricht. Wer nur auf den Supermarkt oder gar den Discounter setze, erhöhe das Risiko für die Betriebe, da in diesen Verkaufskanälen der Preisdruck zu gross sei.