Gen-Food: Künast sieht keine Anhaltspunkte für Gesundheitsgefährdung
Berlin (lme) – Die Bundesregierung hat sich laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ (BZ) nach monatelangem Streit zwischen SPD und Grünen auf Regeln zum Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geeinigt und damit den Weg für eine Markteinführung von Gen-Food frei gemacht. Das Gesetz soll laut Künast im Februar im Kabinett beschlossen werden. „Erstmals bekommen die Verbraucher damit das Recht auf Wahlfreiheit. Und die Landwirte erhalten sichere Rahmenbedingungen“, betonte die Grünen-Politikerin im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“. Mit dem Gesetz setzt die Bundesregierung die EU-Richtlinie zur Freisetzung von genveränderten Pflanzen um.
„Ich rechne damit, dass spätestens im Herbst genveränderter Mais in den Regalen der europäischen Supermärkte auftaucht“, sagte Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) im Interview der Berliner Zeitung. Schon im Sommer werde es voraussichtlich zur ersten neuen Zulassung einer genveränderten Maissorte durch die EU kommen, betonte Künast wenige Tage vor Beginn der Grünen Woche in Berlin.
Die Ministerin unterstrich, dass sie persönlich keinen Zusatznutzen durch Gen-Food sehe und dass auch der Handel noch sehr skeptisch sei, genveränderte Produkte in das Sortiment aufzunehmen. Am Ende würden aber die Kunden entscheiden, ob sich Gen-Food in Deutschland durchsetze. Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft gebe es keine Anhaltspunkte für eine Gesundheitsgefährdung der Verbraucher, sagte die Ministerin der BZ.