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Baden-Württemberg: Lasalocid auch in Bio-Eiern

Stuttgart (lme) – Wie das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Freitag, (2. Januar) in Stuttgart mitteilte, wurden im Rahmen einer Sonderuntersuchungsaktion bisher 121 Proben Hühnereier und 97 Proben Futtermittel auf Rückstände des Kokzidiostatikums Lasalocid untersucht. In Hühnereiern von sieben Legehennenbetrieben in Baden-Württemberg war Lasalocid überwiegend in geringen Konzentrationen zwischen 3 und 15 Mikrogramm pro Kilogramm (mcg/kg) nachweisbar. Nur 4 der insgesamt 28 positiven Befunde lagen über 15 mcg/kg (maximal 78 mcg/kg). Zudem wurde Lasalocid in einer Probe Bio-Eier aus Freilandhaltung festgestellt, die im Einzelhandel entnommen worden war. Laut Angaben auf der Packung wurde die Ware von einem Betrieb in Schleswig-Holstein vertrieben. Die angegebene Packstelle ist in Sachsen ansässig. Die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Behörden der betroffenen Bundesländer wurden unterrichtet. Das Ministerium weist darauf hin, dass Lasalocid in den nachgewiesenen Konzentrationen für Menschen keine konkrete Gesundheitsgefahr darstellt. Für belastete Eier wurde jeweils ein Rückruf veranlasst, der von den Behörden überwacht wurde. Zudem wurde sichergestellt, dass aus den Betrieben keine weiteren Eier in den Verkehr gebracht wurden bis für die frisch produzierte Ware ein negatives Analysenergebnis vorlag. Die Nachuntersuchung der aktuellen Eier-Chargen ergab für fünf der gesperrten Betriebe inzwischen ein negatives Ergebnis. Diese Betriebe dürfen die rückstandsfreien Eier wieder in den Verkehr bringen. Die Nachproben aus einem Betrieb werden derzeit noch analysiert, in den Eiern eines weiteren Betriebes wurden erneut Rückstände von Lasalocid gefunden, so dass für diese beiden Betriebe weiterhin ein Auslieferverbot besteht. Nach dem Stand der Ermittlungen sind die Rückstände in den Eiern auf verunreinigte Futtermittel zurückzuführen. Die Untersuchung von Legehennenfutter verlief bei 24 von 97 Proben mit positivem Befund. Es wurden überwiegend sehr geringe Lasalocid-Gehalte festgestellt, die vermutlich auf Verschleppungen bei der Herstellung von Mischfuttermitteln zurückzuführen sind. Bei 17 Proben lagen die Befunde zwischen 10 und 100 mcg/kg, der höchste Wert wurde mit 720 mcg/kg bestimmt. Die verunreinigten Futtermittel wurden zurückgeholt und die für die Futtermittelüberwachung zuständigen Behörden unterrichtet.

Zusatzinformation:

Auslöser der Untersuchungen von Futtermitteln und Lebensmitteln in Baden-Württemberg waren Meldungen aus Mecklenburg-Vorpommern über Lasalocid-Rückstände in Hühnereiern im November 2003. Nachdem als Ursache dieser Rückstände belastete Futtermittel vermutet wurden, hat Baden-Württemberg eigene Untersuchungen von Futtermitteln und Eiern veranlasst. Lasalocid darf bei Schlachtgeflügel und Junghennen dem Futtermittel zur Prophylaxe gegen Kokzidien (Darmparasiten) zugesetzt werden. Bei Masthähnchen ist vor der Schlachtung eine Wartezeit von fünf Tagen einzuhalten. An Junghennen darf das Futtermittel nur bis zur sechzehnten Lebenswoche verfüttert werden, damit keine Rückstände in das Ei übergehen. Für Legehennen ist das Präparat nicht zugelassen. Es wird vermutet, dass Lasalocid bei der Herstellung von Mischfuttermitteln über Verschleppungen in Legehennenfutter gelangt ist.

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