Berlin (aho) – Wegen eines Ãœberfalls auf eine Hundezüchterin ist der militante Tierschützer Frank B. (49) nach einem Bericht der Berliner Zeitung (BZ) zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte eine Rentnerin Anfang vorigen Jahres in ihrer Wohnung gefesselt und mißhandelt. Sein Komplize Michael G. (57) – er hatte Schmiere gestanden – bekam zehn Monate auf Bewährung. Er muss als Bewährungs- auflage 500 Euro Buße zahlen.

Nach Erkenntnissen des Gerichts hatten die beiden Angeklagten einen Hinweis bekommen, dass die Rentnerin ihre kleinen Hunde verwahrlosen ließ. Der Werkzeugmacher stellte sich zunächst allein als Kauf- interessent vor, am Abend des 23. Januar 2001 kam er dann mit einem weiteren Tierschützer als Verstärkung zurück. Als die Frau ihre Hunde nicht zeigen wollte, wurde er gewalttätig Anschließend war er laut Bericht der Berliner Zeitung mit ihren zehn Yorkshire-Terriern im Auto geflüchtet – angeblich, um die Hunde vor der Verwahrlosung zu retten.

Die heute 76-jährige Hundezüchterin sei in „entwürdigender Weise behandelt worden“, wird der Richter in der BZ zitiert. Die Frau sei nach Fesselung an einen Stuhl und Schlägen mit einem Gummiknüppel auf Hände und Arme zusätzlich mit Kokosfett im Haar gedemütigt worden. Ihre Laube in Blankenburg sei verwüstet worden. Richter Hansgeorg Bräutigam sagte in der Urteilsbegründung: „Die unerlaubte Selbstjustiz militanter Tierschützer ist mit einer deutlichen Strafe zu ahnden.“

Frank B. zeigte während des Prozesses wenig Reue. Während der Urteilsverkündung brüllte er den Richter an. Der Tierschützer Frank B. wurde zugleich wegen sexuellem Missbrauch zu einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Er onanierte im Park vor Kindern. Dagegen bedauerte sein Komplize die Eskalation in seinem Schlusswort. Er werde sich auch weiter für den Tierschutz engagieren, aber nicht mit Gewalt, sagte Tierschützer Michael G.