Oldenburg – Neuer Rekord bei der Seehund-Population: 6223 Tiere wurden in diesem Jahr bei den routinemäßigen Zählflügen vor der niedersächsischen Küste insgesamt gezählt. „Mit dieser neuen Höchstzahl wurde das Vorjahres- ergebnis um 990 übertroffen“, sagte die Sprecherin der Bezirksregierung Weser-Ems, Andrea Schoolmann, am Mittwoch in Oldenburg. „So viele Seehunde hat es in Niedersachsen zumindest seit dem Beginn der koordinierten Zählungen im Jahr 1958 noch nie gegeben“.

Die seit dem Seehundsterben im Jahre 1988 zu beobachtende enorme Vermehrung des Bestandes hält also an. Mit 1069 Jungtieren hat sich die Zahl im Vergleich zu den Vorjahren stabilisiert (2000: 1087 Tiere). Der Gesund- heitszustand der Seehunde ist derzeit ausgesprochen gut: Dies deute auf ein überreiches Nahrungsangebot hin.

Die Seehundzählflüge finden im Rahmen des internationalen Seehundschutz- abkommens zeitgleich in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt. In Niedersachsen wird bereits seit 1972 mit jeweils drei Sport- flugzeugen in vier Zählbezirken gezählt.

Erfreulich ist zwar, dass die meisten Erholungssuchenden im Wattenmeer die zum Schutz der Seehunde getroffenen Regelungen einhalten. So bleiben die Tiere besonders auf den Sandbänken weitgehend ungestört. Dennoch gibt es immer noch einige Störungen – durch Bootsfahrer oder auch durch Wattwanderer. Die Bezirksregierung bittet daher eindringlich, die zum Schutz der Seehunde erlassenen Regelungen zu beachten.

In den einzelnen Zählbezirken ermittelte die Bezirksregierung insgesamt folgende Bestandszahlen (in Klammern die Zahl der Jungtiere) :

Aurich/Wittmund: 2668 (336)

Friesland: 617 (110)

Wesermarsch: 1042 (240)

Cuxhaven: 1896 (383)

In diesem Jahr wurden übrigens bereits 69 Heuler in die Seehundaufzucht- und Forschungsstation Norden-Norddeich aufgenommen: Auch diese Tiere sind deutlich gesünder und lebensfähiger als noch in den Vorjahren.

Presseinformation der Bezirksregierung Weser-Ems vom 4. Juli 2001