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Amerikanische Faulbrut bei Bienen im Kreis Herford

Kreis Herford. In zwei Bienenständen in der Stadt Löhne hat das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt den Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut der Bienen festgestellt. Deshalb wird ein Teilgebiet der Stadt Löhne -in Gohfeld und Mennighüffen-Ostscheid – zum Sperrbezirk erklärt. Das bedeutet, daß die Bienenvölker der Imker in Gohfeld und Mennighüffen-Ostscheid durch die Veterinäre auf diese Krankheit hin untersucht werden. Gleichzeitig werden drei Sperrbezirke in Vlotho, Bünde und Enger aufgehoben, nachdem alle dort untersuchten Bienenvölker einen negativen Befund aufweisen konnten.

Alle Besitzer von Bienenvölkern in dem Sperrbezirk in Löhne, die ihre Bienenvölker noch nicht gemeldet haben, haben bis zum 25. Juni beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Herford Standort und Anzahl der Stände anzuzeigen; dieses ist notwendig, um alle in dem Sperrgebiet liegenden Bienenstände durch den Amtstierarzt auf ihren Gesundheitszustand untersuchen zu lassen.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine ansteckende, seuchenhafte Krankheit der Bienenbrut. Sie wird durch Bakterien verursacht. Im Bienenstock erkranken die Bienenlarven und sterben schließlich ab. Weil der Nachwuchs betroffen ist, stirbt bald das Bienenvolk. Menschen können sich nicht anstecken.

Der Erreger kann leicht von Bienenvolk zu Bienenvolk durch „Verfliegen“ der Bienen, so wird der Wechsel zu einem anderen Volk genannt, aber auch durch Honig, Futtervorräte, Wachs und Waben übertragen werden. Die Bazillen bilden Dauersporen, die jahrzehntelang keimfähig bleiben. Sie sind sehr widerstandsfähig.

Die Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut ist aufwendig. So sind Imker gesetzlich verpflichtet, bereits den Seuchenverdacht dem Veterinäramt anzuzeigen. Eine medikamentöse Behandlung befallener Völker bringt keinen Erfolg und ist in Deutschland wegen der Rückstandsproblematik verboten. Befallene Bienenstände werden nach den gesetzlichen Vorschriften entweder durch das sogenannte Kunstschwarmverfahren behandelt – oder getötet. Eine umfangreiche Reinigung oder Desinfektion des Standes schließt sich an. In den vergangenen Jahren musste im Kreis Herford in zahlreichen Bienenständen die Amerikanische Faulbrut der Bienen amtstierärztlich festgestellt werden. Noch 1999 waren in 7 Gemeinden 18 Bienenstände betroffen.

Durch Früherkennungsuntersuchungen mit Hilfe des Sporennachweises in Futterkranzproben gelang es jedoch mittlerweile, die Anzahl der Faulbrut kranken Bienenvölker erheblich zu reduzieren. Bislang im Kreisgebiet verborgen gebliebene Sporenreservoire und -transferwege wurden dabei aufgedeckt und rechtzeitig vor dem klinischen Ausbruch saniert. Insgesamt konnte die Amerikanische Faulbrut der Bienen im Kreis Herford so nachhaltiger bekämpft werden.

Auskünfte erteilt das Veterinär-und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Herford, Amtshausstr. 6, 32051 Herford. Tel.-Nr.: 0 52 21 / 13 16 36 [Dr. Thomas Stuke] und 05221 / 13 16 18 [Heinz-Dieter Brinkmeier]

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