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Schweizer Tierschutz STS warnt vor unerwünschten Reisesouvenirs

(STS) – Ferien im sonnigen Süden ohne den Hund? Für eine zunehmende Zahl von Tierfreunden ist dies an abwegiger Gedanke, hat man doch gerade in den Ferien endlich mal Zeit für ausgedehnte Spaziergänge am Strand. Dennoch würde sich mancher Hundebesitzer gegen eine Mitnahme seines Hundes entscheiden, wenn er wüsste, welchem Stress und welchen Gefahren er unter Umständen sein Tier aussetzt.

Die meisten Infektionen werden bei Hunden festgestellt, die mit ihren Besitzern Ferien in den beliebten Reisedestinationen Italien, Frankreich, Griechenland, Spanien, Portugal oder der Türkei verbracht haben. Prinzipiell besteht die grösste Infektionsgefahr für Vierbeiner in subtropischem, mediteranem oder tropischem Klima. Meist sind die „Ferienhunde“ viel anfälliger auf Infektionskrankheiten als die ortsansässigen Tiere. Die Krankheitssymptome sind oft vielfältig und geben kaum eindeutige Hinweise auf die Ursache. Da die Erkrankung erst viel später, unter Umständen erst Jahre später ausbrechen kann, sehen viele Hundebesitzer nicht den Zusammenhang zwischen dem Ferienort und der Erkrankung und erwähnen den Auslandaufenthalt bei der Tierarztvisite nicht. Das Erkennen und die Behandlung wird dadurch erschwert oder sogar verunmöglicht.

Babesiose ist eine dieser Infektionskrankheiten. Sie wird durch Zecken übertragen. Der Krankheitsverlauf ist oft tödlich. Erstes Anzeigen ist hohes Fieber, gefolgt von Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Die Babesien, einzellige Parasiten, dringen in die roten Blutkörperchen ein und zerstören sie. Die Folge: Blutarmut mit Gelbsucht, Lähmungserscheinungen und Atemnot. Auch dieEhrlichien, bakterienähnliche Erreger, werden durch Zecken im Mittelmeerraum übertragen. In der Anfangsphase haben die infizierten Hunde hohes Fieber, sind schwach und verweigern das Futter. Erbrechen, Nasen- und Augenausfluss sind erste Indizien. Dann folgt eine zweite, ruhige Phase, die sich über Jahre erstrecken kann. Wenn das Abwehrsystem des Hundes die Erreger nicht besiegen kann, bricht in der dritten Phase die Krankheit vollends aus. Erbrechen, Muskelzuckungen, Blutungen sind die Folge.

Die Symptome der Leishmatose treten manchmal erst Jahre nach der Ansteckung auf. Die Ueberträger dieser heimtückischen Krankheit sind Mücken. Ein Stich genügt. Sie lösen Hautveränderungen aus, die von Schuppenbildung, Haarausfall bis zu eitrigen Geschwüren reichen. Die Krankheit endet oft mit dem Tod durch Nierenversagen. Auch Dirofilarose, die Herzwurmkrankheit, wird durch Mückenstiche übertragen. Die Larven gelangen in die Blutbahn und ins Herz des Hundes. Atemnot, chronischer Husten und Funktionsstörungen der Leber und der Nieren sind die Folgen.

Informieren Sie sich rechtzeitig vor dem Ferienantritt bei ihrer Tierärztin oder ihrem Tierarzt über mögliche medikamentöse Vorsichtsmassnahmen.

Führen Sie eine tägliche Zeckenkontrolle durch. Entfernen Sie die Zecken mit einer Zeckenzange. Als vorbeugende Massnahme hilft ein gutes, zeckenwirksames Halsband oder ein zeckenabtötendes Shampoobad.

Meiden Sie für sich und Ihren Hund den Kontakt mit streunenden Hunden. Dadurch verringert sich das Ansteckungsrisiko für Virusinfektionen und Räude erheblich.

Wer mit einem Hund im südlichen Ausland war, sollte ihn etwas drei bis vier Wochen nach der Rückkehr testen, wenn verdächtige Symptome auftreten. Bei Befund den Hund umgehend behandeln lassen.

Die Ferienzeit bedeutet nicht nur Erholung, sondern auch Stress für die Tiere. Allein schon die Reise in den sonnigen Süden bedeutet für die Tiere eine Qual. Katzen sollten nicht in die Ferien mitgenommen werden; die standorttreuen Tiere verreisen nicht gerne. Hunde brauchen währen der Fahrt genügend Wasser, Bewegung und Versäuberungsmöglichkeiten. Lange Reisezeiten oder Aufenthalte im Auto, ungewohnte Hitze, Salzwasser, Sand in den Augen, Restaurants oder Strände mit Hundeverbot sind gute Gründe, eine Unterbringung im heimischen Hundeferienheim oder bei Freunden zu organisieren. Es viele Familien, die gerne einen Hund haben möchten, dies aber nur ferienhalber oder übers Wochenende können.

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