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Hawaii: Quakfrösche verscheuchen Touristen

Honolulu (pte) – Knapp fünf Zentimeter große Coqui-Frösche machen den Bewohnern der Inseln Hawaii und Maui das Leben schwer. Die Amphibien, die vermutlich Ende der 80-er Jahre von Puerto Rico eingeschleppt wurden, sind auf Brautschau und erfüllen die Inseln mit ihren Rufen, die bis zu 100 Dezibel laut sind. Das berichtet die Hawaiianische Zeitung Midweek in ihrer jüngsten Ausgabe.

Die Froschlurche mit dem lateinischen Namen Eleutherodactylus coqui und ihres kleineren Artverwandten Eleutherodactylus planirostris sind, so vermuten Wissenschaftler der Universität von Honolulu, über Miami mit Pflanzensetzlingen nach Hawaii transportiert worden. Bisher blieb die Insel Oahu, wo sich auch die Hauptstadt Honolulu befindet, von der Invasion weitgehend verschont.

„Der Lärm der kleinen Invasoren ist unerträglich und“, so der Wissenschaftler Fred Kraus von der Forestry and Wildlife Division, „nach den Gesetzen des Bundesstaates Hawaii illegal. Würde jemand Musik in dieser Lautstärke spielen, bekäme er eine saftige Strafe“, so der Forscher, der sich mit der Einwanderung fremder Arten beschäftigt. “ Die männlichen Tiere, die auf der Suche nach weiblichen Partnern sind, lassen tausendfach die „Koo-Kii“-Rufe über die Inseln ertönen. „Selbst wenn sich zwei Partner gefunden haben, ist der Krach noch lange nicht vorbei“, so Kraus.

In der Zwischenzeit gibt es bereits einige Touristen, die die Insel Hawaii wegen des Lärms verlassen haben. Das Gleiche passierte auch auf der Insel Maui. „Es sind nicht nur der Lärm und die daraus resultierenden Folgen für den Fremdenverkehr, sondern die Gefahr für heimische Insekten und der Mangel an Fressfeinden, die den Biologen Angst machen“, so Kraus, der den Amphibien bereits seit vier Jahren den Garaus machen will.

„Hawaii ist ohnehin in seiner lokalen Tier- und Pflanzenwelt bedroht. Rund 90 Prozent aller dort lebenden Arten sind eingeschleppt. Das gilt für Pflanzen wie für Tiere“, so der Forscher. „Wir tun, was wir können“, meint der Wissenschaftler Earl Campbell, Projektleiter des National Wildlife Research Centers in Hilo. Es mangle in erster Linie an finanziellen Mitteln, so der Wissenschaftler. Eine Möglichkeit die Tiere mit Koffein-Sprays zu erlegen gebe es bereits. Kraus ärgert sich über das langsame Vorgehen der Behörden. „Bereits 1988 wussten wir von acht Froschpopulationen beider Arten, inzwischen sind es mindestens 190 bis 200 und viele der ursprünglichen Populationen sind größer geworden“, so Kraus.

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