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Autoverkehr und Raubzeug dezimieren Junghasen

(aho) – Schweizer Wissenschaftler der Universität Bern haben die Todesursachen bei Feldhasen, das Vorkommen von ausgewählten Zoonosen (Infektionskrankheiten) und das Vermehrungspotential anhand der Untersuchung von 167 in der Schweiz verstorbenen Feldhasen erfasst. Etwas 80% der Hasen starben an Verletzungen. Infektionskrankheiten waren in 15% der Fälle die Todesursache, während in 5% der Fälle andere bzw. unbekannte Ursachen festgestellt wurden. Unter den verletzungs- bedingten Todesursachen waren Opfer des Strassenverkehrs stark repräsentiert. Hunde, Katzen, Luchse, Marder, Mäusebussarde und Steinadler rissen 16% der Feldhasen, wobei junge Feldhasen deutlich häufiger Opfer waren als erwachsene Tiere. Es wurden Infektionen mit verschiedenen Krankheitserregern festgestellt: Pasteurella spp., Brucella suis Biotyp 2, Yersinia pseudotuberculosis, Francisella tularensis, Listeria monocytogenes und Toxoplasma gondii.

Die Untersuchung erbrachte keine Hinweise auf eine verminderte Fruchtbarkeit der Häsinnen. Sowohl die Satzgrösse (durchschnittlich 2.5 Foeten pro Häsin) als auch die Trächtigkeitsrate in den Monaten März- Juni (74%) lagen in der Norm. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Feldhasenrückgang in der Schweiz weder mit bestimmten Infektionskrankheiten, für die erwachsene Hasen besonders anfällig sind, noch mit einer herabgesetzten Fortpflanzungsleistung in Verbindung gebracht werden kann. Es muss vielmehr davon ausgegangen werden, dass der Rückgang in Zusammenhang mit einer herabgesetzten Überlebensrate der Junghasen steht.

G. Haerer, J. Nicolet, L. Bacciarini, B. Gottstein, M. Giacometti Todesursachen, Zoonosen und Reproduktion bei Feldhasen in der Schweiz Schweizer Archiv für Tierheilkunde Nr. 04/2001

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