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Reihenuntersuchungen: Dem Fuchsbandwurm auf der Spur

Kreis Ravensburg / Leutkirch (aho) – Der Fuchsbandwurm ist im Kreis Ravensburg nach wie vor ein Thema. Betroffen davon sind längst nicht mehr nur Landwirte oder Jäger, da Füchse in den Innenstädten inzwischen so heimisch sind wie im Wald. „Wir müssen heute mit einem etwa zehnfach höheren Infektionsrisiko für uns Menschen rechnen als noch vor zehn Jahren“, erklärte Landrat Kurt Widmaier bei einer Pressekonferenz im Leutkircher Rathaus den anwesenden Presevertretern. Um das tatsächliche Gefahrenpotential einzugrenzen führt das Ravensburger Landratsamt derzeit deshalb zusammen mit dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, der Universität Ulm und der Stadt Leutkirch eine entsprechende Studie durch bei der 4000 zufällig ausgewählte Bewohner der Leutkircher Kernstadt zwischen 04. und 30 November untersucht werden sollen. Die vorgesehenen Untersuchungen umfassen drei Teile: eine Befragung, die mögliche Einflussfaktoren auf die Fuchsbandwurmerkrankung klären soll, eine Blutuntersuchung und schließlich eine Ultraschall-Untersuchung des Oberbauches.

Der Kleine Fuchsbandwurm ist ein Darmparasit des Fuchses. Infizierte Füchse scheiden mit der Losung (Kot) Bandwurmeier aus und sorgen damit für die Entstehung neuer Bandwürmer im Rahmen eines speziellen Entwicklungskreislaufes. Die Bandwurmeier werden durch Feldmäuse aufgenommen, in denen sich die Zwischenform (Finne) eines neuen Bandwurmes entwickelt. Werden finnenhaltige Mäuse vom Fuchs gefressen, schließt sich der Entwicklungskreislauf und im Fuchs entwickelt sich ein neuer Bandwurm.

Neben dem Fuchs können auch Hunde und Katzen einen Fuchsbandwurm in ihrem Darm entwickeln, wenn sie finnenhaltige Mäuse gefressen haben. Diese Haustiere scheiden dann ebenfalls Bandwurmeier mit dem Kot aus und sorgen damit für deren Verbreitung in der häuslichen Umgebung. Da die Eier mikroskopisch klein sind, können sie mit bloßem Auge nicht festgestellt werden. Es besteht daher die Möglichkeit, dass sie bei Kontakt des Menschen mit den genannten Tierarten völlig unbemerkt auf die menschliche Hand gelangen können. Besitzer von Hunden und Katzen sollten ihre Tiere deshalb regelmäßig – mindestens viermal jährlich – mit einem gegen Bandwürmer wirksamen Mittel entwurmen.

Der Mensch kann sich seinerseits durch die orale Aufnahme von Bandwurmeiern, die sich auf den Händen befinden, infizieren. Dann entwickelt sich in der Leber eine Bandwurmfinne. Die einsetzende Erkrankung verläuft schleichend und zunächst weitgehend unbemerkt, wobei immer weitere Teile der Leber befallen werden. Wird die menschliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm festgestellt, was über Blutuntersuchungen möglich ist, kann die Erkrankung nicht ausgeheilt sondern lediglich durch die Dauereinnahme bestimmter Medikamente verlangsamt werden.

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