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Kleiner Fuchsbandwurm im Hochsauerlandkreis auf dem Vormarsch

Hochsauerlandkreis (aho) – Die Füchse im Hochsauerlandkreis sind teilweise sehr stark mit dem Kleinen Fuchsbandwurm infiziert. Untersuchungen des Staatlichen Veterinäruntersuchungsamtes Arnsberg an Füchsen, die im Jahre 2001 erlegt wurden, weisen für den Altkreis Brilon, die Bereiche der Stadt Schmallenberg und der Gemeinde Eslohe auf Infektionsraten zwischen 65 und 70 Prozent hin. Für den Bereich der Stadt Meschede wurden Infektionsraten von 40 Prozent, für den Altkreis Arnsberg von 30 Prozent ermittelt.

Neben dem Fuchs können auch Hunde und Katzen einen Fuchsbandwurm in ihrem Darm entwickeln, wenn sie finnenhaltige Mäuse gefressen haben. Diese Haustiere scheiden dann ebenfalls Bandwurmeier mit dem Kot aus und sorgen damit für deren Verbreitung in der häuslichen Umgebung. Da die Eier mikroskopisch klein sind, können sie mit bloßem Auge nicht festgestellt werden. Es besteht daher die Möglichkeit, dass sie bei Kontakt des Menschen mit den genannten Tierarten völlig unbemerkt auf die menschliche Hand gelangen können.

Der Mensch kann sich seinerseits durch die orale Aufnahme von Bandwurmeiern, die sich auf den Händen befinden, infizieren. Dann entwickelt sich in der Leber eine Bandwurmfinne. Die einsetzende Erkrankung verläuft schleichend und zunächst weitgehend unbemerkt, wobei immer weitere Teile der Leber befallen werden. Wird die menschliche Infektion mit dem Fuchsbandwurm festgestellt, was über Blutuntersuchungen möglich ist, kann die Erkrankung nicht ausgeheilt sondern lediglich durch die Dauereinnahme bestimmter Medikamente verlangsamt werden.

Angesichts der sehr hohen Infektionsraten bei Füchsen empfiehlt das Veterinäramt des Hochsauerlandkreises daher folgendes: Jäger sollten strengstens auf die Einhaltung der bekannten Vorsichtsmaßregeln im Umgang mit Füchsen achten. Personen, die nicht Jäger sind, sollten jeglichen Kontakt mit Füchsen, auch mit Jungfüchsen, die jetzt in Wald und Feld auftauchen können, vermeiden. Besitzer von Hunden und Katzen sollten ihre Tiere regelmäßig (mindestens zweimal jährlich) mit einem gegen Bandwürmer wirksamen Mittel entwurmen.

Der Kleine Fuchsbandwurm ist ein Darmparasit des Fuchses. Infizierte Füchse scheiden mit der Losung (Kot) Bandwurmeier aus und sorgen damit für die Entstehung neuer Bandwürmer im Rahmen eines speziellen Entwicklungskreislaufes. Die Bandwurmeier werden durch Feldmäuse aufgenommen, in denen sich die Zwischenform (Finne) eines neuen Bandwurmes entwickelt. Werden finnenhaltige Mäuse vom Fuchs gefressen, schließt sich der Entwicklungskreislauf und im Fuchs entwickelt sich ein neuer Bandwurm.

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