animal-health-online®
Redaktion Kleintiere & Pferde
  

powered by ...

Hochwasserkatastrophe bedroht auch Tierheime

Bonn (aho) – Die Regenfluten der vergangenen Wochen haben nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes in Tierheimen schwere Schäden verursacht, teilte der Verein am Dienstag in Bonn mit:

Durchweichte und eingestürzte Dächer, überschwemmte Zwinger und Katzenhäuser, durch umstürzende Bäume beschädigte Zäune und derzeit rund tausend Tiere in Not: Das ist die vorläufige Zwischenbilanz, die die Tierheime des Deutschen Tierschutzbundes, die von den Unwettern betroffen sind, ziehen – und noch ist die Situation nicht entschärft. Denn über die Ufer tretende Bäche und die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage haben auch bei weiteren Tierheimen zu Katastrophenalarm geführt. Der Deutsche Tierschutzbund hat Soforthilfemaßnahmen eingeleitet und appelliert auch an die Bevölkerung, den Tieren zu helfen.

Besonders betroffen vom Hochwasser und den andauernden Regenfällen sind die Tierheime in Bayern, Sachsen, Niedersachsen und Thüringen. Während in den Tierheimen Weida (Thüringen), Bautzen und Görlitz (beide Sachsen) Dächer beschädigt wurden, zerstörten Stürme und umstürzende Bäume im Tierheim Lindau am Bodensee auch die Zäune, die das Tierheimgelände umgeben. Zwei wegge- schwemmte Zwinger sind die vorläufige Bilanz, die das Tierheim Beiersdorf (Sachsen) nach der Flut zieht. Ist im Tierheim Meißen lediglich die Telefon- anlage in Mitleidenschaft gezogen, so wird das Tierheim Delitzsch seinen Katzen wohl ein neues Domizil errichten müssen, da das Katzenhaus durch das Unwetter ruiniert wurde. Am schlimmsten betroffen sind in Sachsen die Tierheime Kandelhof, dessen Außenanlage verwüstet wurde, und das Tierheim Eilenburg, das vollständig in den Fluten versunken ist. Die Tiere wurden rechtzeitig in vorläufige Pflegestellen gebracht. Vorsorglich evakuiert wurde das Tierheim Wurzen, wo die Flutwelle heute erwartet wird.

Im bayerischen Regen-Zwiesel verwandelte der Dauerregen einen hinter dem Grundstück des Tierheims fließenden Bach in einen reißenden Strom, der u.a. Pferde- und Hundeställe beschädigte. Ein ähnliches Schicksal ereilte das Tierheim in Salzgitter (Niedersachsen): Als das kleine Rinnsal vor dem Gelände aufgrund der Regenfälle binnen kürzester Zeit in einen bedrohlichen Bach anschwoll, erfolgte noch in der Nacht die komplette Räumung der Tierunterkünfte. Alle Tiere konnten gerettet werden – bis auf einen 15 Jahre alten Dackel, der jedoch nicht ertrank, sondern dessen Herz der Aufregung nicht mehr gewachsen war.

Den Tierheimen in Lindau und Salzgitter konnte der Deutsche Tierschutzbund bereits helfen. In Absprache mit den zuständigen Tierschutzvereinen entwickelt der Deutsche Tierschutzbund individuelle Hilfsprogramme und vereinbart Maßnahmen, wie auch den übrigen Tierheimen geholfen werden kann. Damit den Tieren schnellstmöglich Hilfe zukommt, appelliert der Deutsche Tierschutzbund auch an die tierliebe Bevölkerung den Tierheimtieren zu helfen. Neben finanzieller Hilfe durch Spenden oder Direkthilfe beim Wiederaufbau beschädigter Gebäude besteht bei den betroffenen Tierheimen ein erhöhter Bedarf an privaten Pflegestellen, in denen die Tiere vorübergehend betreut werden. Dass die Hochwasserkatastrophe die Tierheime gerade in den Sommermonaten ereilt, verschärft die Situation zusätzlich, da aufgrund der Ferien die Zahl der abgegebenen und ausgesetzten Tiere in den Urlaubsmonaten immer dramatisch ansteigt.

Suche



Datenschutzerklärung