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Baden-Badener Fortbildungstage: Psychische Störungen bei Kleintieren

Baden-Baden, 19. April 2002 – Hunde und Katzen leiden nicht nur unter physischen, sondern immer häufiger auch unter psychischen Problemen, wie etwa Depressionen, Geräuschphobien oder Panikattacken. Damit befassen sich Experten auf den Fortbildungstagen „Kleintierpraxis“, die seit gestern noch bis zum 21. April 2002 in Baden-Baden stattfinden. Besonders in einer Zeit in der Angriffe von Hunden gegen Menschen öffentlich heftig diskutiert werden, gilt es zu hinterfragen, inwieweit dabei eine gestörte Psyche der Tiere eine Rolle spielt.

Barbara Schöning stellt in zwei Vorträgen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Verhaltensstörungen von Tieren vor. Im Baden-Badener Kongresshaus wird sie am Samstag, den 20. April, den Einsatz von Psychopharmaka bei Tieren mit psychischen Problemen thematisieren. Im speziellen geht es außerdem um Aggressionen von Hunden gegen ihre Bezugsperson. Die Tierverhaltenstherapeutin ist der Meinung, dass Psychopharmaka im akuten Fall das notwendige Mittel sind, um eine Basis zu schaffen auf der andere Therapiemethoden greifen können. Die Referentin stellt aber generell klar, dass „Psychopharmaka allein nicht heilen, sondern immer nur eine Ergänzung zu den notwendigen verhaltenstherapeutischen Maßnahmen darstellen.“

Schöning, die Präsidentin der Tierärztekammer Hamburg ist, warnt davor, vorschnell auf eine Verhaltensstörung zu schließen. Hunde, die sich ihrem Halter gegenüber aggressiv zeigten, seien deshalb nicht unbedingt verhaltensgestört. Vielmehr sind bestimmte Formen der Aggression eine Komponente des normalen Verhaltensrepertoires dieser Tiere. Die ihrer Meinung nach wichtigste Methode, aggressives Verhalten bei Hunden zu unterbinden wird die Referentin auch auf dem Kongress vertreten: „Der Hundehalter sollte Situationen vermeiden, in denen Konflikte zwischen Mensch und Hund entstehen können .“

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