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Dritte Welt: Gefälschte Medikamente bringen den Tod

London (pte) – Abgelaufene Medikamente, gefälschte Präparate oder ganz einfach ineffektive Heilmittel sind in der Dritten Welt offensichtlich keine Seltenheit. Britische Mediziner warnen vor todbringenden „fake drugs“. Rasches Handeln sei notwendig, denn viele dieser gefälschten Medikamente sind höchst gefährlich, berichtet das British Medical Journal in seiner jüngsten Ausgabe.

Ein Meningitis-Präparat, das aus Leitungswasser hergestellt wurde, eine Anti-Baby-Pille aus Mehl und ein Paracetamol-Sirup, der aus industriellen Lösungsmitteln besteht, werden als Beispiele von den Wissenschaftlern angeführt. Schlimm sehe es in ostasiatischen Ländern aus: eine Studie in Kambodscha im Jahre 1999 zeigte, dass 60 Prozent der Malaria- Medikamente entweder abgelaufen, ineffektiv oder gefälscht waren. Neuere Zahlen von den Philippinen berichten darüber, dass mindestens acht Prozent aller Medikamente, die in Apotheken verkauft werden, unecht waren.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit mindestens zehn Prozent der angebotenen Pharmazeutika Fakes. Studienautor Paul Newton vom Department of Clinical Medicine an der Oxford University meint dazu, dass es begründete Verdachtsmomente gebe, die darauf hinweisen, dass die Mortalität durch den mörderischen Handel mit gefälschten Präparaten besonders in Entwicklungsländern hoch sei. Die Gründe für den blühenden Handel mit Medikamenten liegen oft in der fehlenden Infrastruktur der betroffenen Länder.

„Hersteller medizinischer Präparate verweigern häufig die Veröffentlichung genauer Zahlen, da sie befürchten, dass die Klienten sonst das Vertrauen in die Pharmazie verlieren könnten“, so Newton. Einige Länder wissen zwar über den Handel mit illegalen Präparaten, ignorieren aber die Folgen. „Der Handel mit illegalen Medikamenten ist verbunden mit organisiertem Verbrechen und Korruption. Skrupellose Politiker und ungeregelte Pharma- Unternehmen sind in diese Geschäfte verwickelt“, so der Wissenschaftler. Der deutsche Pharma Health Fund hat übrigens ein kleines „Minilab“ entwickelt, das mit relativ einfachen und billigen Methoden gefälschte von echten Präparaten unterscheiden kann.

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