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Rotlaufseuche der Pferde: Sperma als Infektionsquelle ausschliessen

(aid) – Der Erreger der Rotlaufseuche oder equinen Virusarteritis (EAV), ist ein für alle Pferde pathogenes Virus. In Deutschland kommt hauptsächlich der Bucyrusstamm vor, der meist nur einen subklinischen Krankheitsverlauf verursacht. Allerdings kann die Krankheit insbesondere bei immungeschwächten und jungen Tieren einen klinischen Verlauf nehmen. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 14 Tagen können die Tiere neben Fieber von 42 °C, Appetitlosigkeit, Hautveränderungen, Schnupfen, Blutungen an der Zungenunterseite, Verdauungsstörungen insbesondere Ödeme an den Gliedmassen und Genitalorganen aufweisen. Bei Hengsten kann die Fruchtbarkeit vermindert sein und bei Stuten kann es zu Fruchtschädigungen bis zum Abort kommen. Die Ãœbertragung von EAV erfolgt – ausser über das Sperma- im wesentlichen bei direktem Kontakt über Nasensekret, Speichel, Blut, Urin, Kot, Fruchtwasser sowie über Uterus- und Vaginalsekrete akut erkrankter Tiere. Die Ausscheidungsdauer bei diesen Ãœbertragungswegen liegt je nach Ãœbertragungsart zwischen 2 Tagen und 3 Wochen. Die Ãœbertragung über das Sperma kann bei Hengsten zwischen wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren (Langzeitausscheider) anhalten. Da das Virus auch alle Arten der Spermakonservierung überdauern kann, sind Hengste die „epidemiologische Zentralstelle“ Für die Ãœbertragung. In Besamungsstationen nach EU-Standard dürfen virusausscheidende Hengste nicht verwendet werden. Der Nachweis von EAV im Sperma gelingt am sichersten in der geschlechtsaktiven Saison von Januar bis Juli. Nach einer Erstinfektion sind bereits nach wenigen Tagen Antikörper im Blut nachweisbar, die die Tiere über Jahre oder auch lebenslang gegen EAV-Infektion schützen. Infizierte Tiere sollten getrennt von nicht-infizierten Tieren aufgestallt werden. Für den Export von Pferden und Sperma gelten die Bestimmungen der Einfuhrländer. So wird z.B. in Japan seropositiven Wallachen und Stuten die Einfuhr verweigert, auch dann, wenn sie 3 Wochen nach akuter Infektion kein Virus mehr ausscheiden und über einen guten Schutz gegen das Feldvirus verfügen. Zuchthengste muessen deshalb unbedingt vor Ansteckung mit EAV geschützt werden, um letztendlich die Ausscheidung via Sperma zu vermeiden. Ausserdem sollten Impfprogramme geplant werden, um nach Entwicklung und Zulassung eines inaktivierten Impfstoffes zumindest für die Hengstaufzucht und -haltung optimierte Zuchtbetriebe zu erhalten.

aid, Dr. Sigrid Baars

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