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Kampfhundeexport: Der Hamburger Tierschutzverein wehrt sich gegen Kritik

Pressemitteilung des Hamburger Tierschutzvereins zum Export von sogenannten Kampfhunden in andere Bundesländer:

Der Hamburger SPD-Vorsitzende und ehemalige Innensenator Olaf Scholz machen Front gegen den Hamburger Tierschutzverein. Offensichtlich scheint er mit der Oppositionsrolle seiner Partei Probleme zu haben. Denn wenn er heute die Abgabe von sogenannten Kampfhunden in die Tierheime andere Bundesländer kritisiert, scheint er vergessen zu haben, was der Senat unter der Herrschaft seiner eigenen Partei im Sommer 2000 nach dem tragischen Tod des kleinen Volkan beschlossen hat. Damals war es Wille der SPD, diese Hunde „aus Hamburg verschwinden“ zu lassen. Ohne jeden Sachverstand und übereilt hat der SPD-Senat mit Billigung durch die Bürgerschaft eine untaugliche Hundeverordnung erlassen, die ihresgleichen sucht.

Damit ist der Senat weit über das Ziel hinausgeschossen. Nach dieser Hunde- verordnung gelten bestimmte Hunde immer als gefährlich. Bei anderen kann diese automatische Annahme der Gefährlichkeit durch den Wesens- und Aggressionstest widerlegt werden. Solche Hunde gilt es, jetzt in andere Bundesländer in liebevolle Hände zu vermitteln. Denn in Hamburg ist die Vermittlung von sogenannten Kampfhunden nicht mehr möglich. Ihr jetziges Verhalten zeigt, dass die SPD aus ihren früheren Fehlern nichts gelernt hat.

Das Problem der sogenannten Kampfhunde ist eine typische Erscheinung der Großstadt mit ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, mit sozialen Verwerfungen und Kriminalität. Die Wurzel des Problems sitzt also tiefer, als es die Politparolen von Scholz und seinen Genossen erkennen lassen. Solange diese gesellschaftliche Ursache für den Missbrauch der Hunde nicht beseitigt ist, muss diese Gesellschaft auch mit den Hunden tierschutzgerecht umgehen, die nach der Hundeverordnung als Kampfhunde abgestempelt sind. Dazu gehört auch, dass die Harburger Hundehalle aufgelöst wird. Hier ist konstruktive Mitarbeit gefragt und keine politisch motivierte, unsachliche Fundamentalkritik. Wie sie die SPD übt.

Die Sorge des Kinderschutzbundes mag verständlich sein, sie entbehrt aber jeder sachlichen Grundlage. Wir Tierschützer beobachten mit Respekt dessen Arbeit und würden uns freuen, wenn es gelänge, die Zahl der gequälten und missbrauchten Kinder zu reduzieren. Wir würden uns allerdings nicht anmaßen, uns in die Arbeit der Kinderschützer einzumischen. Wenn aber die Vertreter des Kinderschutzbundes nun glauben, unsere tierschützerische Arbeit kritisieren zu müssen, sollten sie sich vorher wenigstens sachkundig machen. Tiere gehören seit Jahrtausenden zu uns, und Millionen von Hunden haben sich als zuverlässige Gefährten der Kinder und Familien erwiesen. Es spricht nichts dagegen, einen von Fachleuten als ungefährlich eingestuften Hund in eine Familie zu vermitteln.

Hinweis der AHO Redaktion:

Hamburgs Kampfhunde werden nicht nur in andere Bundesländer, sondern auch ins benachbarte Ausland exportiert. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts sollen beispielsweise zwei Terrier-Mischlinge über Bayern in die Schweiz abgegeben werden.

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