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„Entenbrot“ – Gut gemeint und doch nicht gut für Tiere und Gewässer

Bielefeld (bi). Enten füttern ist eine beliebte Beschäftigung für viele Bielefelder. Manchmal wird es jedoch zu viel des Guten und dann kann der vermeintliche Tierschutz schädlich sein.

Das Füttern lockt zu viele Enten an, die durch ihre Ausscheidungen die Wasserqualität erheblich belasten. Die Zersetzung der Exkremente und des Brotes führt zu Sauerstoffarmut im Wasser und zum übermäßigen Wachstum der Algen. „Entenbrot“ fördert das Umkippen der Gewässer und schadet den Tieren. Denn diese werden im Laufe der Zeit abhängig von nur einer Nahrungsquelle. Die „Brotdiät“ führt auf Dauer zu Mangelerscheinungen und Stoffwechselerkrankungen. Weil der Platz für die durch das Brot angelockten Tiere zu eng ist, geraten sie zusätzlich noch unter Dauerstress.

So beschreibt Geschäftsbereichsleiter Uwe Eweler die Problematik des „Entenbrots“. Er ist sich ganz sicher, dass die „Entenfütterer“ es nur gut meinen und über die Folgen nicht informiert sind.

Der Bereich Grünunterhaltung im Umweltbetrieb pflegt die öffentlichen Grünanlagen und Parks in Bielefeld und ist auch für das wild lebende Wassergeflügel auf den Teichen zuständig. „Der Umweltbetrieb hat ein starkes Interesse daran, dass es sowohl den Enten als auch den Teichen in den Bielefelder Grünanlagen gut geht. Wir können die Bevölkerung durch Information für den Tier- und Gewässerschutz gewinnen“, ist sich Eweler sicher.

Gärtnermeister Peter Promoli ist Fachmann sowohl auf gärtnerischem Gebiet als auch für Wassergeflügel. „Die Enten benötigen erst bei minus zehn Grad Celsius unsere Hilfe. Ist es wärmer, finden sie ihr Futter selbst“, erläutert er und macht auf weitere negative Folgen aufmerksam: „Das im Uferbereich herumliegende Brot lockt Ratten an. Auch sie siedeln sich gerne in der Nähe regelmäßiger Futterquellen an und vermehren sich. Daran hat niemand Interesse, im Gegenteil: Die Ratten müssen wir wiederum bekämpfen.“

Die Mitarbeiter des Umweltbetriebs hoffen auf Unterstützung durch die Bürger und stehen für weitere Auskünfte in ihren Grünunterhaltungsbezirken gern zur Verfügung.

Pressemitteilung von Montag, 28. Januar 2002 Stadt Bielefeld

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