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USA: Genforscher behindern sich gegenseitig

Boston (pte) – Rund die Hälfte der US-Genetiker stößt bei ihren Forschungen auf Widerstände. Und diese kommen noch dazu aus den eigenen Reihen. Dies ist das Ergebnis einer im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlichten Studie. Demnach behindern sich Kollegen massiv bei der Datenerhebung. 47 Prozent der Forscher sei in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal die Herausgabe von Forschungsergebnissen verwehrt worden. Ihnen wurde der Zugang zu Zusatzinformationen untersagt.

Jeder Fünfte hätte aufgrund massiver Behinderung seine Forschungsvorhaben aufgeben müssen. Als Grund für die mangelnde Transparenz bei Forschungsdaten unter Kollegen nennt Studienleiter Eric Campbell vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School die zunehmende Konkurrenz auf dem Gebiet der Gentechnik. Vor allem Wissenschaftler, die sich an der En- schlüsselung des menschlichen Genoms beteiligen, tendieren dazu, die Herausgabe von Forschungsresultaten zu verweigern. Campbell legt dies der Tatsache zugrunde, dass wichtige Erkenntnisse auf diesem Gebiet den Experten kommerzielle Absatzmöglichkeiten eröffnen. Andere Disziplinen im Bereich der Lebenswissenschaften seien von der Vorenthaltung von Forschungs- ergebnissen weniger betroffen. Dementsprechend sehen hier tätige Wissen- schaftler einen weniger negativen Einfluss der Datenverweigerung für die eigene Forschung.

Campbell führte die Befragung im Rahmen der Studie zwischen März und Juli 2000 an insgesamt 100 öffentlich geförderten US-Universitäten durch. Ziel der Untersuchung war es, die Ausmaße und die Konsequenzen der Datenver- weigerung in den akademischen Reihen festzustellen. Der öffentliche und freie Zugang zu Informationen, Daten und Materialien spielt nicht nur für die Publikation von Forschungsergebnissen, sondern auch für den Forschungs- fortschritt eine maßgebliche Rolle.

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