Mannheim (aho) – Die städtische Kampfhunde-Verordnung ist nach Meinung von Bürgermeister Rolf Schmidt ein Erfolg: „Im ersten Halbjahr 2001 hat es keinen Beißvorfall gegeben“, sagte der Dezernent dem „Mannheimer Morgen“ (25.08.2001). „Unsere Vorgehensweise hat sich bewährt.“

In Mannheim müssen die Rassen American Staffordshire, Bullterrier und Pitbull-Terrier nicht nur an der Leine geführt werden, wie es auch Stuttgart vorschreibt. Es ist zudem Pflicht, dass die Hunde, insgesamt sind 429 gemeldet, einen Maulkorb tragen. Er darf beim Überschreiten der Stadtgrenze abgelegt werden, wenn die vom Land geforderte Wesens- prüfung bestanden wurde. Diese hat man 48 Mal durchgeführt, nur drei Hunde sind durchgefallen.

Laut Bericht der Zeitung hat im laufenden Jahr in Mannheim kein Kampfhund zugebissen. In 2000 waren es noch sieben und 1999, immerhin 18. Die Stadt führt ihre „saubere Weste“ zudem auf die verstärkten Kontrollen zurück. Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei haben seit September insgesamt 192 Bußgelder wegen fehlendem Maulkorb verhängt. Dies kostet in jedem Fall 250 Mark. Wer seinen Kampfhund ohne Leine spazieren führt und erwischt wird, muss 150 Mark zahlen. Diese waren 43 Mal fällig. Dabei komme es nicht darauf an, dass es sich bei den Hunden um reinrassige Hunde handelt. Auch Mischlinge müssten einen Maulkorb tragen. Zudem schaut die Polizei bei den Kampfhunden genau hin. Die Kontrollen haben sich herumgesprochen. Seit September 2000 sind die Verstöße gegen den Maulkorbzwang von 73 auf fünf zurückgegangen.

Der „Mannheimer Morgen“ berichtet weiter: Kampfhundbesitzer müssen zudem eine deutlich höhere Steuer von 1200 Mark pro Jahr zahlen. Wenngleich das Steueramt insgesamt 13 Rassen als Kampfhunde bezeichnet, wurden lediglich 240 Tiere gemeldet. Die höhere Steuer wird nur für reinrassige Tiere fällig. Die Mehreinnahmen werden auf rund 100 000 Mark pro Jahr veranschlagt.