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Stechende Nützlinge

Calw. Wespen und ihre Verwandten sind zu Unrecht gefürchtet, ihr Nutzen wird meist unterschätzt. Darauf weist das Landratsamt Calw hin.

Wespen, Hornissen und verwandte Arten leisten einen maßgeblichen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung, versorgen sie doch ihre Brut mit erheblichen Mengen verschiedenster Insektenarten. Vor allem die solitären Wespen haben sich sogar auf die Jagd bestimmter Beutetiergruppen wie Blattläuse, Thripse, Zikaden, Rüsselkäfer oder Schmetterlingslarven spezialisiert. Mit Gift betäubt und in die Brutzelle am Ende des Nestganges geschleppt, dienen sie dem Nachwuchs als lebender Nahrungsvorrat.

Ihren eigenen Hunger stillt die erwachsene Wespe überwiegend mit Blütennektar und sorgt dabei gleichzeitig für die Bestäubung der Blüten. Für die kurzen Mundwerkzeuge besonders gut geeignet sind zum Beispiel die Blüten von Dolden- und Rosengewächsen, Zwergmispel, Zweiblatt, Braunwurz oder Thymian. Gelegentlich werden aber auch andere zuckerhaltige Säfte aufgenommen: so nagen einzelne Hornissen vor allem bei Eschen die Baumrinde ab („ringeln“), um an deren süße Pflanzensäfte zu gelangen.

Die Angst vor Wespen und Co. ist unbegründet. Sie sind nicht giftiger als Bienen. Auch die angeblich übergroße Aggressivität dieser Nützlinge ist meist weit hergeholt. Die stark überschätzte Giftwirkung eines Stiches ist so gering, dass mehrere tausend Stiche nötig wären, um einen erwachsenen Menschen allein auf Grund der Giftwirkung ernsthaft zu gefährden. Das Gift einer Honigbiene dagegen ist rund fünfmal wirksamer als das Gift einer Wespe.

Wirkliche Gefahr besteht nur für rund zwei Prozent der Bevölkerung, bei denen auf Grund einer bereits vorhandenen Bienen- beziehungsweise Wespenstichallergie ein anaphylaktischer Schock auftreten kann. In einem solchen Fall, und bei Stichen im Bereich der Atemwege, muss so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden.

Meist lassen sich Stiche, die letztlich reine Verteidigungsreaktionen bedrängter Tiere sind, durch entsprechendes Verhalten abwenden. Ruhige und bedachte Bewegungen, dunkle Kleidung und das Abdecken süßer Speisen und Getränke schützten ebenso vor unliebsamen Überraschungen wie ein genügender Sicherheitsabstand von den Nestern.

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