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Pferdeweiden: Nur ein Drittel richtig versorgt

Münster (LK). Um einen Standort angepasst zu düngen, ist es sinnvoll, die Nährstoffvorräte in Grünlandböden durch eine Bodenuntersuchung zu bestimmen. Untersuchungen der LUFA Münster zeigen, dass nur ein Drittel der Pferdeweiden mit Nährstoffen richtig versorgt sind.

Auf der Basis der Bodenanalyse berechnet das Untersuchungszentrum Münster -LUFA- der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe dann die optimalen Düngermengen und spricht für intensive bzw. extensive Weideführung Düngungsvorschläge aus. Die Gebühr für den Service der Bodenunter- suchung mit Düngeempfehlung beträgt 22 DM (plus Mehrwertsteuer). Auch die Nährstoffe Natrium und Kupfer haben eine große Bedeutung in der Pferdefütterung und können gegen Gebühr mit untersucht werden.

Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt für die Bodenprobenahme. Nach Erhalt der Bodenuntersuchungsergebnisse bleibt noch genügend Zeit, in aller Ruhe pünktlich zum Weideaustrieb die Düngungsmaßnahmen zu planen.

Seit seiner Gründung 1996 nutzten mehr als 1.000 Pferdehalter den LUFA- Pferdeweiden-Service. Anhand von 2.228 eingesandten Bodenproben ist festzustellen, dass etwa ein Drittel aller Pferdeweiden zu niedrig mit Nährstoffen versorgt waren. Bei ebenfalls einem Drittel der Pferde- weiden könnte der Düngereinsatz deutlich reduziert und damit der Kostenaufwand verringert werden. Lediglich ein Drittel aller bei der LUFA Münster untersuchten Pferdeweiden wies den anzustrebenden Versorgungszustand auf.

So lag der pH-Wert von 28 Prozent der Proben im anzustrebenden Bereich. Die Kalkversorgung war in diesen Böden somit optimal. 15 Prozent der Weiden benötigten dringend eine Kalkung und 57 Prozent könnten in den kommenden Jahren auf eine Kalkung verzichten, weil der pH-Wert hoch war.

Bei der Versorgung mit Phosphat wiesen drei Prozent der Grünlandböden sehr niedrige und 21 Prozent niedrige Gehalte auf. Um eine gute Pflanzen- entwicklung zu gewährleisten, muss hier durch erhöhte Düngung der Bodenvorrat wieder aufgefüllt werden. 31 Prozent entsprachen dem an- zustrebenden Gehalt und kommen mit einer Entzugsdüngung aus. 32 Prozent der Proben waren hoch, 13 Prozent sehr hoch mit Phosphat versorgt, so dass der Düngeraufwand deutlich heruntergefahren werden kann. Hier sollte vor allem durch die Düngerwahl besonderer Wert auf phosphatarme oder phosphatfreie Düngung gelegt werden.

Fünf Prozent der Proben wiesen eine deutliche Kalium-Unterversorgung und 25 Prozent eine niedrige Versorgung auf. Das bedeutet zu geringe Kaliumgehalte im Aufwuchs mit allen Nachteilen für die Pferdeernährung wie auch für die Pflanzengesellschaft des Grünlandes, wie z.B. Rückgang der Kräuteranteile. Optimale Kaliumgehalte lagen bei 37 Prozent der Grünlandböden vor. Allerdings waren 23 Prozent der Böden gut und zehn Prozent sehr hoch mit Kalium versorgt. Eine Überversorgung mit Kalium sollte aus ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten vermieden werden. Auch lassen sich hier durch Düngereinsparungen Kosten senken und Auswaschungsverluste verringern.

Der Versorgungszustand der Pferdeweiden mit Magnesium entspricht den aufgezeigten Verhältnissen beim Kalium. Insgesamt sechs Prozent lagen sehr weit und 26 Prozent weit unter dem anzustrebenden Magnesiumgehalt im Boden. 37 Prozent der Proben befanden sich in der optimalen Versor- gungsstufe und 23 Prozent waren hoch, acht prozent sehr hoch mit Magnesium versorgt. Eine gute Magnesiumversorgung der Grünlandböden ist aus er nährungsphysiologischer Sicht zu begrüßen. Eine Überversorgung sollte aus Umweltaspekten vermieden werden.

Die Versorgungszustände von einem Jahr zum anderen zeigen leichte Trends, dass Unterversorgung und Überversorgung trotz kleiner Ausreißer in einzelnen Jahren langsam abnehmen. Somit scheint die Bodenuntersuchung dazu beizutragen, dass sich das Düngeverhalten der Pferdehalter länger- fristig an die Bodenbefunde anpasst. Das Untersuchungszentrum Münster -LUFA- wird diese Auswertungen weiterhin verfolgen und die Trendmeldungen veröffentlichen.

Mit Hilfe einer Bodenprobe kann jeder Pferdehalter für seine Flächen individuell prüfen, ob Kalk- bzw. Düngebedarf besteht oder gegebenen- falls auf eine Kalkung oder Düngung verzichtet werden kann. Damit lassen sich Kosten sparen und der Umweltschutz fördern.

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