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Immungeschwächte Menschen sollten Vögel meiden!

(aho) „Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten keine Vögel halten“, so lautet die Warnung amerikanischer Wissenschaftler vom „Albert Einstein College of Medicine“ in New York City. Dr. Nosanchuk und seine Kollegen hatten die Krankengeschichte einer 72 Jahre alten Frau durchleuchtet, die 1998 in Boston starb. Während des Krankenhausaufenthaltes zeigte sie Fieber, Verwirrtheit und Lethargie, es wurde eine Cryptokokken – Meningitis (Hirnhautentzündung durch Pilze) diagnostiziert. Cryptokokken werden häufig in und auf Schnäbeln, auf Krallen und im Darm von gesunden Vögeln gefunden.

Der Patientin wurde zehn Jahren vor ihrem Tod eine Niere transplantiert. Um eine Abstoßung der Niere zu verhindern, musste die Patientin dauerhaft immunsuppressiv (das Immunsystem unterdrückend) wirkende Arzneimittel einnehmen. In ihrem Wohnhaus, wo sie mit einigen Angehörigen wohnte, wurde auch ein Papagei gehalten. Der einzige Kontakt zu diesem Papagei bestand darin, dass sie mehrmals pro Woche am Käfig vorbei ging.

Mittels DNA – Analyse wurden sowohl im Gehirn der Verstorbenen als auch im Kot des Papageis der Pilz Cryptococcus neoformans identifiziert. Nosanchuk und seine Kollegen folgern, dass vertrockneter Papageienkot die Quelle des tödlichen Pilzes war und dass das durch die Arzneimittel geschwächte Immunsystem der Patientin nicht in der Lage war, eine Infektion zu verhindern.

Nosanchuk warnte in einem Pressegespräch Menschen mit einem beeinträchtigten Immunsystem wie HIV-Infizierte und Transplantierte, engen Kontakt mit Vögeln wie Papageien und Tauben zu pflegen. Insbesondere im Bereich von Kliniken und Krankenhäusern sollten Tauben und Taubenkot entfernt werden.

Quelle:

JD Nosanchuk, S Shoham, BC Fries, DS Shapiro, SM Levitz, and A Casadevall: „Evidence of Zoonotic Transmission of Cryptococcus neoformans from a Pet Cockatoo to an Immunocompromised Patient Annals of Internal Medicine, volume 132, pp. 205-208 (2000)

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