Tiergesundheit, Hygiene und Biosicherheit: Forscher erarbeiten Handlungsempfehlungen für Milchviehhalter.
Hannover (TiHo) – In dem Verbundprojekt „PraeRi: Tiergesundheit, Hygiene und Biosicherheit in deutschen Milchviehbetrieben – eine Prävalenzstudie“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München die Tiergesundheit in deutschen Milchkuhbetrieben untersuchen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
Hannover (aho) – Nicht nur deutliche, sondern auch geringgradige Lahmheiten in der Frühlaktation beeinträchtigen die Fruchtbarkeit einer Milchviehherde. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von Wissenschaftlern der Tierärztlichen Hochschule Hannover in sieben Betrieben mit Boxenlaufstallhaltung durchgeführt wurde.
Greenfield/Bad Homburg (Elanco) – Elanco Deutschland GmbH hat jetzt das erste Tierarzneimittel in den deutschen Markt eingeführt, das das Immunsystem im Zeitraum um die Abkalbung unterstützt. Der enthaltene Wirkstoff (Pegbovigrastim) ist ein nachgebauter körpereigener Bestandteil und wirkt im angeborenen Immunsystem der Kuh, stellt die Funktion bestimmter Abwehrzellen (Neutrophile Granulozyten) wieder her und steigert auch ihre Anzahl. Die körpereigene Abwehr der Kuh wird gestärkt und eindringende Bakterien werden schneller erkannt und abgetötet.(1)
Lübben (lk-pm) – Nachdem am 22. Juli 2016 im Landkreis Elbe-Elster in der Nähe von Sonnewalde der Verdacht eines BHV1-Ausbruchs in einem Milchviehbestand amtlich festgestellt wurde, wurden umfangreiche Ermittlungen zur Ursache der anzeige- und damit bekämpfungspflichtigen Tierseuche durchgeführt.
Kunming/ Shanghai/Rotterdam (aho) – Infizierte Kühe können das Hepatitis E-Virus (HEV) über die Milch und den Kot ausscheiden. Das berichten chinesische und niederländische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Hepatology. Ihnen gelang es, mit kontaminierter Milch Rhesusaffen zu infizieren.
Parma (aho) – Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine Verringerung der Kupferhöchstgehalts im Futter für Ferkel, Rinder und Milchkühe sowie eine Erhöhung in Futtermitteln für Ziegen empfohlen. Die vorgeschlagenen Konzentrationen würden laut EFSA zu einer Reduktion der in die Umwelt freigesetzten Mengen an Kupfer führen, was eine mögliche Rolle bei der Verringerung von Antibiotikaresistenzen spielen könnte.
Berlin (BTK) – In der vergangenen Woche veröffentlichte die Bundesregierung ihre Stellungnahme zur ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern. Tenor des Papiers, mit dem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf eine Entschließung des Bundesrates zum Verbot dieses „nicht tiergerechten Haltungssystems“ reagiert: Die Bundesregierung lehnt ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung ab mit der Begründung, dass die Folgen für die betroffenen Wirtschaftsverbände noch nicht in genügendem Maße abgeschätzt werden konnten …
Bern (BVL) – Der Veterinärdienst Schweiz hat beschlossen, Viehhandelsbetriebe dieses Jahr zusätzlich zu kontrollieren. Diese waren in den letzten Jahren öfters in BVD-Fälle involviert und stehen deshalb im Fokus der Kontrollen.
In jedem heute noch auftretenden BVD-Seuchenfall werden umfangreiche Abklärungen durchgeführt. Sie dienen dazu, allfällig persistent mit dem BVD-Virus infizierte Tiere (PI-Tiere) der gleichen Infektionskette aufzuspüren und zu eliminieren. Folgeinfektionen sollen so verhindert und die Infektionskette unterbrochen werden.
Falkenfels (aho) – Amtstierärzte vom Landkreis Straubing-Bogen haben am Montagnachmittag in einem Stall in Falkenfels nach Hinweisen aus der Bevölkerung insgesamt 15 tote Rinder entdeckt. Laut Befund der Veterinäre sind die Tiere verhungert. Fünf weitere Rinder überlebten völlig abgemagert. Nach jetzigem Ermittlungsstand hatte sich der Landwirt aus bisher unbekanntem Grund nicht mehr um seine Tiere. Anzeigen nach dem Tierschutzgesetz wurden gefertigt. Dem Landwirt droht ein Tierhalteverbot.
Kiel (aho) – Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat am Montag, den Status als „BHV1-freie Region“ beantragt. Das teilt das Ministerium mit. Die Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche der Rinder, die seit 1997 staatlich bekämpft wird. Die Infektion kann zu Erkrankungen und Leistungseinbußen bei den Tieren führen. Wenn das Virus aus den Beständen getilgt ist, wird das zum einen zur Verbesserung der Tiergesundheit beitragen, zum anderen den Rinderhaltern im Land wieder einen gleichwertigen Zugang zum Handel eröffnen.
Itzehoe/Heide (aho) – Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung haben Polizeibeamte und Mitarbeiter des Kreises Dithmarschen in der vergangenen Woche in einer Gemeinde nördlich von Heide in einem stark verschmutzten Stallgebäude knapp vierzig verendete Rinder entdeckt. Das teilt die Polizei am Dienstag in Itzehoe mit.
Düsseldorf (IT.NRW) – Im Mai 2016 gab es in den nordrhein-westfälischen Betrieben mit Milchviehhaltung 424 132 Milchkühe, das waren 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, verringerte sich die Zahl der Milchkuhhalter im gleichen Zeitraum um 415 bzw. 6,0 Prozent auf 6 468. Rein rechnerisch kommen damit durchschnittlich 66 Kühe auf jeden Milchviehbetrieb; ein Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei 61 gelegen.
Wiesbaden (ots) – Rund 27,1 Millionen Schweine wurden laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zum Stichtag 3. Mai 2016 in Deutschland gehalten. Nach vorläufigen Ergebnissen der halbjährlich durchgeführten Viehbestandserhebung ist der Bestand gegenüber November 2015 um 2,2 % oder knapp 600 000 Tiere gesunken. Das war der niedrigste Schweinebestand der vergangenen fünf Jahre. Gegenüber Mai 2015 verringerte er sich sogar um 3,7 % oder rund 1 Million Tiere.
Dessau (aho) – Antibiotika aus Kleinkläranlagen können insbesondere im ländlichen Raum das Grundwasser belasten. Das belegen aktuelle Untersuchungen des Umweltbundesamts (UBA) in Dessau.
Reutlingen (pm) -In sieben landwirtschaftlichen Betrieben im Landkreis Reutlingen, alle in Zwiefalten-Sonderbuch, wurde bei Rindern durch Blutuntersuchungen das Rinderherpes-Virus BHV1 festgestellt.
Die ersten positiven Tests auf das Virus erfolgten Ende März 2016 in zwei Höfen. Betriebe, die mit den betroffenen Höfen in Kontakt standen, wurden untersucht und vorsorglich gesperrt – die Tiere der Betriebe durften somit nicht in einen anderen Rinderbestand gebracht werden. Die infizierten Tiere wurden wie gesetzlich vorgeschrieben geschlachtet oder eingeschläfert. Gleichzeitig wurde in Zwiefalten Sonderbuch ein sogenannter „Sperrbezirk“ eingerichtet.
[Paratuberkulose: Unstillbarer Durchfall] Tokio (aho) – Nachdem bei einer Lieferung von 300 australischen Zuchtrindern in Japan Hinweise auf eine Infektion mit dem Erreger Mycobacterium avium paratuberculosis festgestellt wurden, hat Japan den weiteren Import von Australischen Zuchtvieh untersagt.
Solothurn (aho) – Bei der Kontrolle einer Mutterkuhhaltung in Boningen im Schweizer Kanton Solothurn haben Mitarbeiter des Veterinärdienstes und der Polizei am Samstag fünfzehn tote Rinder entdeckt. Die Tiere waren offensichtlich verhungert oder durch verdorbenes Futter zu Tode gekommen. Zehn weitere Tiere konnten gerettet werden. Sie wurden auf einen anderen Betrieb gebracht.
London (aho) – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) will Colistin nun auch in der Veterinärmedizin als Reserveantibiotikum einstufen. Das teilte die Behörde jetzt der Presse mit. Das bedeutet, dass Colistin nur noch dann eingesetzt werden darf, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, den Verbrauch innerhalb der Tierhaltung drastisch zu senken.