Blauzungenkrankheit wird auch 2008 auftreten
(lid) – Ein Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit wird es in den nächsten Monaten nicht geben. Somit ist absehbar, dass die Tierkrankheit auch in der Schweiz wieder ausbricht: Wenn die Tage wärmer werden, fliegen die Übertrager-Mücken wieder aus.Frühstens im Sommer werde es einen Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit geben, sagte Cathy Maret, Sprecherin des Bundesamtes für Veterinärwesen, gegenüber der Nachrichtenagenturs SDA. Sie wisse von zwei internationalen Firmen, die an der Entwicklung eines Impfstoffes arbeiteten.
Doch auch wenn ein Impfstoff existiert, können Kühe, Schafe und Ziegen – die Blauzungenkrankheit befällt ausschliesslich Wiederkäuer – nicht sofort geimpft werden. Zuerst muss der Impfstoff in der Schweiz von den Behörden zugelassen werden. „Das kann bis zu sechs Monaten dauern“, sagte Lukas Bruckner, Bereichsleiter Impfstoffkontrolle des Instituts für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe in Mittelhäusern BE. Allenfalls werde er alle Hebel in Bewegung setzen, damit es schneller gehe.
Das wird die Bauern freuen: Eine Impfung ist die einzige Möglichkeit, den Tieren die Krankheit zu ersparen, wie Thomas Jäggi vom Schweizerischen Bauernverband sagte. Den Mücken könne man das Fliegen ja nicht verbieten. Jäggi wie Bruckner befürchten, dass die Blauzungenkrankheit spätestens im Sommer wieder ausbricht. Die Culicoides-Mücken, welche die Krankheit übertragen, können in geschützten Winkeln überwintern.