Rekord: Mischfutterproduktion 2007 voraussichtlich über 21 Mio. Tonnen
Bonn (aho/lme) – Nach einer Hochrechnung des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. V. (DVT) wird die deutsche Mischfutterproduktion im Jahr 2007 deutlich über 21 Mio. Tonnen liegen. Die bisher vorliegenden Zahlen lassen einen Anstieg zwischen 4 und 5 Prozentpunkten erwarten. Die Gesamtherstellung dürfte damit ein Volumen zwischen 21,1 und 21,3 Mio. Tonnen erreichen und läge um etwa 1 Mio. Tonnen über dem Ergebnis des Jahres 2006 (rund 20,3 Mio. Tonnen).
Zu diesem Rekordergebnis tragen laut DVT verschiedene Faktoren bei. Deutlich sichtbar sind die Spuren der Preisexplosion auf den Getreidemärkten. Die bundesdeutschen Tierhalter sind verstärkt dazu übergegangen, das selbst erzeugte Getreide zu hohen Preisen zu vermarkten und im Gegenzug Mischfutter – als Allein- oder Ergänzungsfutter – zuzukaufen. Diese Entwicklung dürfte auch in den kommenden Monaten anhalten. Marktbeobachter erwarten bis zur nächsten Getreideernte keine nennenswerten Preisspielräume nach unten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die angespannte Situation auf den Rohwarenmärkten bis weit in das Jahr 2008 Bestand haben wird. Die jüngsten Bewegungen auf den Getreidemärkten bestätigen diesen Trend. Dementsprechend erwartet der DVT auch bei den Mischfutterpreisen kurz- und mittelfristig keine Entspannung.
Der Zuwachs der Mischfutterproduktion kommt insbesondere aus den Sortenbereichen Schweine- und Rinderfutter, während der Geflügelbereich voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben wird. Die Entwicklung beim Schweinemischfutter wird vor allem durch den aktuell hohen Schweinebestand (über 27 Mio. Tiere im Mai 2007) getragen. Den Schätzungen nach wird das Plus in diesem Segment zwischen 8 und 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen. Entgegen dem langjährigen Negativtrend erzielten die Hersteller bei Rindermischfutter erstmals wieder einen höheren Absatz. Der DVT-Prognose zufolge wird hier ein um 6 bis 7 Prozent gesteigertes Ergebnis gegenüber 2006 zu verbuchen sein. Neben einer knappen Grundfutterverfügbarkeit zu Beginn des Jahres 2007 dürfte vor allem die positive Entwicklung der Milchpreise die Wirtschaftlichkeit eines verstärkten Kraftfuttereinsatzes erhöht haben.