Etikettenschwindel: Jahrelanger Betrug mit Öko-Eiern
Kiel (aho/lme) – Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt gegen eine Biobäuerin aus Seedorf (Kreis Segeberg). Wie der Holsteinischer Courier berichtet, soll sie 2006 und in den Jahren zuvor wöchentlich 10.000 Eier aus konventioneller Haltung gekauft und als Eier aus ökologischer Haltung in den Handel gebracht haben. Dazu soll sie den Eiern in ihrem Betrieb, der als Erzeuger von Öko-Eiern registriert ist, einen entsprechenden Stempel verpasst haben. Die Dimension des Betrugs schätzen Experten auf 80.000 bis 100.000 Euro pro Jahr.
Polizisten durchsuchten den Betrieb nach einer Anzeige mit einem richterlichen Beschluss. Oberstaatsanwalt Uwe Wick: „Das hat den Verdacht erhärtet.“ Es werde wegen gewerbsmäßigen Betruges und Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz ermittelt. Die Polizei muss jetzt klären, an welche Betriebe die Beschuldigte die falschen Öko-Eier verkauft hat. Dem Verbraucher nützt das wenig, er hat die falschen Eier in gutem Glauben bereits gegessen.