Stallstreumittel können Nabelbluten bei Ferkeln auslösen
(aho) – Immer wieder kommt es vor, dass Ferkel einige Stunden nach der Geburt an Nabelbluten verenden. Erfahrungsgemäß lässt sich ein Teil der Fälle durch das Verfüttern von Vitamin C an die Sauen beheben. In vielen Fällen bleibt diese Maßnahme aber erfolglos. Typischerweise werden diese Ferkel zunächst mit einem nicht blutenden Nabel geboren, die Blutungen treten erst nach ein bis zwei Stunden auf. Auffällig ist, dass in den betroffenen Abferkelbuchten so genannte „Stallstreumittel“ eingesetzt, um für eine trockene und keimarme Liegefläche zu sorgen.
Wie ein Hersteller eines solchen Stallstreumittels jetzt bestätigte, enthalten einige Stallstreumittel organische Säuren, die beim Kontakt mit dem frischen Nabel das Kalzium im Blut binden und so für eine Blutgerinnungsstörung sorgen. Folge ist, dass die Ferkel aus dem Nabel verbluten. Auf Betrieben, die mit Nabelbluten zu kämpfen haben, sollte deshalb einmal probeweise in den ersten vier Tagen auf das „Stallstreumittel“ verzichtet werden.
Dr. Manfred Stein, Gyhum