Indonesien bezeichnet Vogelgrippe als nationale Katastrophe
(lid) – Die Regierung Indonesiens plant nach dem 63. Todesopfer durch die Vogelgrippe, die Krankheit zur „nationalen Katastrophe“ zu erklären. Diese formale Handlung ermöglicht dem Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono durch einen Nachtragshaushalt, einen Sonderfonds zur Bekämpfung der Seuche zu gründen. Ein Drittel aller Todesopfer, die an der Vogelgrippe erkrankt waren, kamen aus Indonesien. Jakarta befürchtet die Krankheit könne außer Kontrolle geraten, wie der Nachrichtensender n-tv berichtet. „Es ist eine Epidemie geworden“, sagte Planungsminister Paskah Suzetta der Presse. Seit Wochen werden Hühner, Enten und Möwen in Massen geschlachtet. Die Rede ist von bis zu 100.000 Vögeln.
Das Gesundheitsministerium gab zudem bekannt, dass statistisch gesehen auch jede fünfte Katze auf der Insel Java mit dem Virus infiziert ist. Der Erreger scheine sich langsam aber sicher an Säugetiere anzupassen und mache damit einen weiteren Schritt in Richtung Mensch. Wie viele Vierbeiner an der Seuche verstorben sind, ist unbekannt. Obwohl die Zahl 63 gegenüber einer Bevölkerung von 280 Millionen verschwindend gering ist, befürchten die Wissenschaftler, der Erreger könnte mutieren und dann ganz außer Kontrolle geraten. Eines dieser Szenarien ist eine Verschmelzung mit dem Influenza-Virus. Als abschreckendes Beispiel gilt die so genannte „spanische Grippe“. Sie tötete 1918 rund 25 Millionen Menschen in Europa, indem sie sich von einer Epidemie zu einer Pandemie entwickelte. Das tödliche Virus von damals soll in seiner Anfangsphase dem H5N1 Virus sehr ähnlich gewesen sein.