Q-Fieber bei Schafen im Hessischen Greifenstein
Greifenstein (aho) – In Greifenstein Ortsteil Arborn (Lahn-Dill-Kreis) ist in den letzten Wochen Q-Fieber in einer Schafhaltung aufgetreten. Rund die Hälfte der Tiere ist infiziert. Die Abteilung Gesundheit beim Lahn-Dill-Kreis hat für Greifenstein Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Die Tiere dürfen nicht herumgetrieben werden und auch nicht ihre Lämmer im Freien zur Welt bringen. Der Lahn-Dill-Kreis sei besonders hellhörig, wenn es um Q-Fieber gehe. Vor einigen Jahren sind viele Menschen – vor allem im alten Dillkreis – daran erkrankt. Ein Mann starb, weil die Erkrankung zu spät behandelt worden ist.
Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete, von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheit. Der Erreger Coxiella burnetii befällt vor allem Schafe, Kühe und Ziegen. Er findet sich aber auch in Zecken, Wildtieren, Hunden und Katzen. Im Mutterkuchen und dem Fruchtwasser infizierter Tiere sind hohe Mengen des Erregers enthalten, die sich bei der Geburt auf Boden und Umgebung verteilen können. Zeckenkot kann ebenfalls große Mengen an Erregern enthalten. Die Erreger sind sehr unempfindlich gegen Umwelteinflüsse und können längere Zeit, z.B. in Erde oder Staub überleben. Der Mensch steckt sich meist durch Einatmen des Erregers an, z. B. durch erregerhaltigen, luftübertragenen Staub (trockene Witterungsverhältnisse). Das Verzehren erregerhaltiger Milch oder Milchprodukte spielt bei der Übertragung eine untergeordnete Rolle.
Nach Aufnahme des Erregers kommt es bei ca. 50% der Personen zu keinerlei Krankheitszeichen. Kommt es zu einer Erkrankung, ähneln die Symptome einer Grippe mit plötzlichem hohen Fieber, Schüttelfrost, schwerem Krankheitsgefühl, Glieder- und Muskelschmerzen und heftigen Kopfschmerzen. Bis zur Hälfte der Erkrankten entwickelt eine Lungenentzündung. In der Regel heilt Q-Fieber nach einer bis vier Wochen folgenlos aus, in seltenen Fällen kommt es zu einer langandauernden Infektion. Die Diagnose Q-Fieber wird durch eine Blutuntersuchung gestellt. Bestimmte Antibiotika sind zur Behandlung hochwirksam. Die Inkubationszeit beträgt etwa 2-4 Wochen.
Bei Auftreten dieser Krankheitszeichen wird den Betroffenen geraten, ihren Hausarzt aufzusuchen.