Bacillus thuringiensis: Alternatives Pflanzenschutzmittel mit Verbraucherrisiko
Søborg / Frederiksberg (aho/lme) – Das als alternatives Pflanzenschutzmittel verwendete Bakterium „Bacillus thuringiensis“ birgt bisher wenig bekannte Risiken. Dies berichteten kürzlich dänische Wissenschaftler im Fachjournal „Applied and Environmental Microbiology“. Für ihre Untersuchungen isolierten die Experten den Bacillus thuringiensis von Obst und Gemüse und untersuchten die Fähigkeit der Keime, Toxine (Bakteriengifte) zu produzieren. Bei der Hälfte der 50 isolierten BT-Stämme wurden sie fündig. Die Keime konnten ein hämolytisches und ein nichthämolytisches Enterotoxin bilden. Ebenso das Cytotoxin K. Die Toxine sind vom Lebensmittelvergifter „Bacillus cereus“ bekannt, der beim Menschen heftige Durchfälle bis hin zu Todesfällen hervorrufen kann. Besonders belastet mit „Bacillus thuringiensis“ waren Paprika, Salat, Gurken und Tomaten (1).
Bereits im Jahre 2000 hatten Wissenschaftler im Fachjournal „Applied and Environmental Microbiology“ dargelegt, dass es sich beim alternativen Pflanzenschutzbakterium Bacillus thuringiensis, dem Milzbranderreger „Bacillus anthracis“ und dem Lebensmittelvergifter „Bacillus cereus“ um die Variationen einer Spezies handelt (2).
(1) Kristine Frederiksen, Hanne Rosenquist, Kirsten Jørgensen, and Andrea Wilcks Occurrence of Natural Bacillus thuringiensis Contaminants and Residues of Bacillus thuringiensis-Based Insecticides on Fresh Fruits and Vegetables Appl Environ Microbiol, Vol. 72, No. 5, May 2006, p. 3435-3440
(2) Erlendur Helgason, Ole Andreas Økstad, Dominique A. Caugant, Henning A. Johansen, Agnes Fouet, Michéle Mock, Ida Hegna, and Anne-Brit Kolstø Bacillus anthracis, Bacillus cereus, and Bacillus thuringiensis – One Species on the Basis of Genetic Evidence Appl Environ Microbiol. Vol 66, No. 6, June 2000, p. 2627 – 2630