Schweinepraxis: Homogene Ferkelpartien durch partielle Geburtsinduktion
Wölfershausen / Bonn (aho) – Mit wachsenden Beständen gewinnt die Geburtensynchronisation an Bedeutung. Der Erfolg ist aber nur gewährleistet, wenn der Hormoneinsatz exakt gesteuert wird. Hierauf verweisen Prof. Dr. Uwe Hühn und Johannes Hilgers (LRS-Bonn) jetzt in der „LZ Rheinland“. Ziel der partiellen Geburtsinduktion ist es, die unerwünscht späten Geburten zu vermeiden. Hierbei werden zunächst alle spontanen Geburten nach Ablauf einer physiologischen Tragezeit von 114 Tagen abgewartet. Anschließend werden die noch ausstehenden Geburten eingeleitet. So entstehen Ferkelpartien mit geringer Gewichtsstreuung.
Zur Geburtseinleitung werden Prostaglandine vom Typ F2-alpha injiziert. So genannte synthetische Analoge wie das in Deutschland zugelassene Produkt „Estrumate® Schwein“ haben den Vorteil, dass seltener Nebenwirkungen wie verstärkter Kot – und Harnabsatz sowie Unruhe auftreten. Erfolgt die Injektion am Morgen des 114. oder 115. Trächtigkeitstages, konzentrieren sich die Abferkeltermine meist auf den Nachmittag des gleichen Tages sowie auf den Vormittag des darauf folgenden Tages. Bei einer Feldstudie an 1459 Sauen mit „Estrumate® Schwein“ in Frankreich erfolgte der Großteil der Geburten bereits 24 Stunden nach der Injektion; nach 36 Stunden waren 95 % der Geburten abgeschlossen. Auch im Rheinland laufen zurzeit entsprechende Praxisversuche. Erste Ergebnisse der gemeinsam vom Landesverband Rheinischer Schweinezüchter und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geleiteten Untersuchung scheinen die positiven Erfahrungen aus Frankreich zu bestätigen.