TV-Bilder von angeblicher Horror-Hühnerhaltung bei sofortiger Kontrolle nicht bestätigt
Worms / Alzey (aho) – Die Bilder der TV-Senders „Pro 7“ in der Sendung „SAM“ ein Horror-Szenario. Nicht nur völlig gerupfte Hühner, auch gleich Dutzende von Kadavern in verschiedenen Verwesungszuständen in Käfigen und Gängen. Doch was am Mittwoch dem geschockten gezeigt wurde und Bilder aus „Freddys Hühnerhof“ in Rheindürkheim im Kreis Alzey-Worms sein sollten, konnte eine sofort am Nachmittag durchgeführte Kontrolle von Stadt und Veterinäramt nicht bestätigen.
„Wir konnten keiner der gezeigten Missstände feststellen“, erklärte noch am Abend Angelika Zezyk, stellvertretende Leiterin des Bereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung gegenüber der Presse. Gemeinsam mit Dr. Michael Lay vom auch für Worms zuständigen Kreisveterinäramt Alzey habe man alle Ställe in Rheindürkheim genau untersucht, alle Lagerräume ebenso wie die Futter-Silos, das gesamte Gelände und am Ende auch noch die Buchhaltung, wird Zezyk in der Wormser Zeitung zitiert. Es seien keine toten Tiere gefunden worden, auch nicht Hühner, deren Federn völlig ausgerupft seien. „Die Haltung der Tiere entspricht den Richtlinien der EU“, stellte Zezyk gegenüber der Presse mit. Bei der Kontrolle sei auch festgestellt worden, dass die vorgeschriebenen regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen durchgeführt worden seien.
Freddy Ehret, Inhaber und Geschäftsführer des Hühnerhofes, zeigte sich gegenüber der Presse nicht nur wegen der Fernsehbilder erschüttert. Er habe zudem Morddrohungen erhalten, weshalb er Anzeige erstatten werde. Ob die Bilder, die Pro 7 ausstrahlte, wirklich aus Rheindürkheim stammen, konnte Angelika Zezyk der Zeitung nicht mit Gewissheit sagen. Sie habe vom Sender die Originalbilder angefordert, aber noch nicht erhalten. Auch gegenüber der Presse wollte sich der Sender Pro 7 nicht äußern, beklagte die Wormser Zeitung.
Bereits im vergangenen Jahr sei es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, so Angelika Zezyk gegenüber der Zeitung. Man habe schockierende Bilder erhalten, die die katastrophalen Zustände dokumentieren sollten. Doch bei genauerer Untersuchung habe man erkennen können, dass diese Bilder nicht in der Rheindürkheimer Legehennenbetrieb aufgenommen worden waren, sondern an einem anderem Ort.